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Ukraine

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Basisinfo

An Westufer des Flusses Dnjepr liegt das berühmte Kiewer Höhlenkloster. Seinen Namen erhielt es von ausgedehnten künstlich geschaffenen Höhlen, die seit der Gründung im 12. Jahrhundert als Einsiedeleien der Mönche dienten.
Quelle: Falin, CC BY-SA 3.0
Der Dnjepr in Kiew
Der Dnjepr in Kiew. Er ist mit 2201 Kilometern der drittlängste Fluss in Europa - nach der Wolga und der Donau. Der Dnjepr fließt durch Russland, Weißrussland und die Ukraine, wo er ins Schwarze Meer mündet.
Quelle: Dmitry A. Mottl, CC BY-SA 3.0

Religion und Kirche

Länderbericht Religionsfreiheit Ukraine

Wie ist es um die Religionsfreiheit in der Ukraine bestellt? Aufschluss darüber gibt das Heft Nr. 59 der Reihe „Länderberichte Religionsfreiheit", das Renovabis gemeinsam mit dem Internationalen Katholischen Missionswerk missio herausgegeben hat.

Autorinnen des Länderberichts: Regina Elsner und Iryna Fenno

Dr. Regina Elsner ist Theologin und vertritt seit April 2023 den Lehrstuhl für Ostkirchenkunde, Ökumenik und Friedensforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Sie ist außerdem affilierte Wissenschaftlerin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kirchen im postsowjetischen Raum und die Sozialethik der Orthodoxen Kirchen.

Dr. Iryna Fenno ist Religionswissenschaftlerin und Dozentin an der Philosophischen Fakultät der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyjiw. Ihre Hauptforschungsinteressen sind die politischen Konzepte in der christlichen Soziallehre sowie rechtliche und religiöse Aspekte der Gewissensfreiheit in der Ukraine. Im letzten Jahr forschte sie zu den Reaktionen der christlichen Kirchen auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

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Diözesane Strukturen

Karte der Diözesen der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche
Karte der Diözesen der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche
Quelle: Iryna Havryshkevych, Patriarchalkurie der UGKK, Lviv, Ukraine
Karte der Diözesen der römisch-katholischen Kirche in der Ukraine
Karte der Diözesen der römisch-katholischen Kirche in der Ukraine
Quelle: beckstet, CC BY-SA 3.0, wikimedia common, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Map_of_Ukraine_Catholic.PNG

Römisch-katholische Kirche (lateinischer Ritus)

Die katholische Kirche des lateinischen Ritus, welche vielerorts noch immer als die polnische Kirche angesehen wird, hat in der Ukraine 7 Diözesen, davon wurden Charkiv-Saporoshe und Odessa-Simferopol 2002 durch Teilung von Zhytomir/Kiew bzw. Kamyanets-Podolski neu errichtet. In Transkarpatien (Mukachewo) wurde die Apostolische Administratur 2002 zur Diözese erhoben. Der Anteil der Gläubigen liegt zwischen 1 und 4%, im Durchschnitt bei 2 %. Es gibt etwa 1 Mio. Gläubige in ca. 830 Gemeinden und 3 Priesterseminare (Lviv, Worsel bei Kiew und Gorodok). Am Katechetischen Institut Gorodok, am Institut für Religionswissenschaften Thomas von Aquin in Kiew und am Theologischen Institut in Lviv-Briukhovichi werden Laien ausgebildet.
Vorsitzender der Bischofskonferenz ist Erzbischof Mieczysław Mokrzycki, der zuvor als Privatsekretär von Papst Johannes Paul II und Papst Benedikt XVI in Rom tätig war.

Ukrainische Griechisch-katholische Kirche (byzantinischer Ritus) (UGKK)

Die UGKK entstand auf dem Territorium der Westukraine durch die Brester Union (1596) bzw. die Union von Ushgorod (1646). Sie ist vor allem auf die Westukraine konzentriert. In der Sowjetzeit war die UGKK von 1947 bis 1989 verboten. Nach ihrer Wiederzulassung sind viele Gläubige in der Westukraine von der orthodoxen Kirche wieder zur UGKK zurückgekehrt. In der Westukraine ist sie Mehrheitskirche, der Anteil der Gläubigen liegt in den 7 galizischen Diözesen (Lviv, Stryj, Buchach, Ternopil, Sokal, Ivano-Frankivsk und Sambir-Drohobych) zwischen 58% und 74 , in Transkarpatien (Ushgorod) bei 25% und in der Diözese Kolomyja-Chernivtsi nur bei 17%. In der Zentral- und Ostukraine sind die Gläubigen der Griechisch-Katholischen Kirche eine kleine Minderheit von knapp ein Prozent. Im Durchschnitt liegt dadurch der Anteil der Gläubigen an der Gesamtbevölkerung bei 8% (ca. 3,5-4 Mio. in ca. 3.600 Gemeinden). Die Diözese Mukachevo besitzt zudem einen autonomen Status und wird von Bischof Teodor Andrij Mazapula IVE geleitet. Sie ist als ruthenische Kirche eine Kirche sui juris und untersteht damit nicht dem Oberhaupt der UGKK. Jedoch nimmt die Diözese Mukachevo an allen Synoden und Sitzungen der UGKK beratend teil. Die Griechisch-Katholische Kirche in der Ukraine hat 5 Priesterseminare (Lviv, Ivano-Frankivsk, Ternopil, Ushgorod und Drohobych) und für die Ausbildung von Laien die Ukrainische Katholische Universität (kurz: UCU) in Lviv.

Orthodoxe Kirchen

  • Ukrainische Orthodoxe Kirche – Moskauer Patriarchat (UOK-MP), sie steht unter der Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats
  • Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU): sie vereint seit 2018 das ehemalige Kiewer Patriarchat (UOK-KP) und Teile der Ukrainischen Autokephalen Orthodoxen Kirche (UAOK) unter einer neuen Struktur und wird vom Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel als autokephal (selbstverwaltet) anerkannt.

Projektförderung

Erste Jahre

Renovabis hat anfangs die Wiedererrichtung pastoraler Strukturen der katholischen Kirche beider Riten unterstützt, da die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche (UGKK) von Stalin verboten worden war und während der Sowjetzeit nur als Untergrundkirche bzw. im Exil überlebte und auch die Römisch-katholische Kirche in ihrem Willen eingeschränkt, wenn auch nicht völlig vernichtet, war. Hierzu zählten Bauhilfen für Kirchen, Pfarrhäuser und Priesterseminare, Motorisierungs- und Ausrüstungshilfen und Stipendien. Im Laufe der Jahre förderte das Hilfswerk aber auch besonders die Kinder- und Jugendarbeit besonders - sowohl zur Vertiefung des Glaubens als auch unter sozialen Aspekten, vor allem für Waisen und tschernobyl-geschädigte Kinder.

Beginn des russischen Angriffskriegs

Bereits seit Beginn des Krieges in der Ostukraine 2014 und insbesondere nach dem russischen Angriff auf die gesamte Ukraine im Februar 2022 ist Renovabis an der Seite der Opfer. Zusammen mit der Caritas der römisch-katholischen Kirche ("Caritas Spes") und mit der griechisch-katholischen Caritas unterstützt Renovabis die Menschen, die unter den Folgen des Krieges leiden. Lesen Sie hier, wie Renovabis hilft.

Projektbeispiele

Caritas-Therapeut unterstützt ein Mädchen im Rollstuhl.
Projektbeispiel

Lokale Selbstorganisation fördern, sozialen Zusammenhalt stärken

Krieg in der Ukraine

Spendenprojekt

Hilfe für Flüchtlingskinder in der Ukraine durch psychosoziale Unterstützung

Krieg in der Ukraine
junge Menschen

Spendenprojekt

Corona-Projekthilfe in Osteuropa

Corona-Krise

Spendenprojekt

Gemeinden stärken – Not lindern

junge Menschen
alte Menschen
Projektarbeit
Freiwilligendienst und Ehrenamt
Krieg in der Ukraine
Glaube, Kirche

Ukraine-Konflikt

Stärkung von sozialem Zusammenhalt in der Ostukraine

Krieg in der Ukraine
Bildung und Soziales

Projektbeispiel

Nothilfe für Binnenvertriebene und Kriegsopfer

Krieg in der Ukraine

Hintergrundartikel

Artikel zur Ukraine in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven

Die Ukraine war Thema der Ausgaben 4/2019, 4/2014 und 2/2001 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird.

Bestellung der Hefte per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.

Zudem können Sie diese Artikel im Volltext lesen:

Ansprechpartner

  • Referentin: Theresa Grabinger, Kontakt
  • Sachbearbeitung: Jana Cebotaru, Markus Buschmann, Kontakt
Inhalt erstellt: 03.08.2016, zuletzt geändert: 20.11.2024

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