„Dieser Kongress hat einmal mehr gezeigt, dass der Dialog, der für uns bei Renovabis zu den Grundaufträgen, quasi zu unserer DNA, gehört, eine enorme Bedeutung hat.“ Dieser Dialog lebt nicht davon, einer Meinung zu sein, sondern davon, „einander zuzuhören und andere Meinungen auszuhalten“, so das Fazit von Prof. Dr. Thomas Schwartz, Hauptgeschäftsführer bei Renovabis
„Dieser Kongress hat einmal mehr gezeigt, dass der Dialog, der für uns bei Renovabis zu den Grundaufträgen, quasi zu unserer DNA, gehört, eine enorme Bedeutung hat.“ Dieser Dialog lebt nicht davon, einer Meinung zu sein, sondern davon, „einander zuzuhören und andere Meinungen auszuhalten“, so das Fazit von Prof. Dr. Thomas Schwartz, Hauptgeschäftsführer bei Renovabis
13.09.2024 – 28. Internationaler Kongress Renovabis

„Einander zuhören und andere Meinungen aushalten“

Es war ein spannender 28. Internationaler Kongress Renovabis, der gerade in Freising zuende gegangen ist: 220 Teilnehmende aus 26 Ländern hörten im Asamgebäude (und online) interessante Vorträge, führten anregende Diskussionen und tauschten Erfahrungen aus.

FREISING. Es war ein lebhafter 28. Internationaler Kongress, der gestern in Freising zu Ende gegangen ist. 220 Teilnehmende aus 26 Ländern diskutierten zwei Tage lang das komplexe Thema „Eine Mission haben – Glaubwürdig Zeugnis geben. Zum Umgang mit Säkularisierung und religiöser Indifferenz in Europa.“ Insbesondere war der Kongress geprägt vom Dialog von Christinnen und Christen aus Deutschland und dem östlichen Europa.

Das Fazit von Renovabis-Leiter Pfarrer Dr. Thomas Schwartz: „Dieser Kongress hat einmal mehr gezeigt, dass der Dialog, der für uns bei Renovabis zu den Grundaufträgen, quasi zu unserer DNA, gehört, eine enorme Bedeutung hat.“ Dieser Dialog lebt nicht davon, einer Meinung zu sein, sondern davon, „einander zuzuhören und andere Meinungen auszuhalten.“

Professor Detlef Pollack, Religionssoziologe an der Universität Münster, betonte in seiner Bestandsaufnahme, dass es in Westeuropa kein Land mit einem religiösen Aufschwung gebe – was mit dem hohen Wohlstandsniveau und einer zunehmenden Individualisierung, verbunden mit den vielfältigen Möglichkeiten, sich selbst zu entfalten, zu tun habe. Im Osten Europas verzeichnete er jedoch nach dem Ende des Kommunismus gerade in Ländern mit orthodoxer Prägung einen religiösen Aufschwung, einhegend mit einem ausgeprägten Nationalstolz.

Für einen Wechsel der Prämissen plädierte der Utrechter Pastoraltheologe Professor Jan Loffeld – weg von der Annahme „Jeder Mensch braucht Gott, ist religiös“ hin zu der Diversitätsprämisse „Jeder Mensch kann Gott finden, braucht ihn subjektiv aber nicht.“ Er forderte Kirche auf, ihre vielen Ressourcen zu nutzen und etwa im Namen Gottes für die unbedingte Würde eines jeden Menschen zu streiten.

Von einem „Laboratorium der Säkularisierung“ sprach der Kirchenhistoriker Professor Tomáš Petráček in seinem Vortrag über die Situation in der Tschechischen Republik. Er plädierte dafür, die Diasporasituation in seinem Land als Chance zu begreifen und „einfach Kirche zu sein, uns innerlich zu erneuern.“ Er betonte insbesondere, dass trotz aller Säkularisierungstendenzen viele Menschen authentische, christliche Werte lebten – es sei „ein fataler Fehler“, sich diese Menschen zum Feind zu machen.

„Zukunftsperspektiven für Kirche und christlichen Glauben in Europa“ lautete der Titel der Abschlussdiskussion. Schwerpunkte des Gesprächs: Die Rolle der Frau in der katholischen Kirche sowie der Umgang mit Missbrauchsopfern. Die Würzburger Philosophin und Theologin Dr. Doris Reisinger forderte von der Kirche der Zukunft, dass „gleiche Würde“ auch „gleiche Rechte“ bedeuten müsse. Auch Sr. Marie Pavlína Kašparová OP, tschechische Künstlerin und Theologin aus Cambridge, stellte fest, dass viele Christinnen zwar eine Beziehung zu Gott hätten, aber häufig keinen Platz in der Kirche fänden, weil sie nicht gehört und gesehen würden.

Damit die Kirche auch in Zukunft glaubwürdig bleibt, mahnte der Renovabis-Bischof Dr. Heiner Koch, das Gespräch zu suchen, gerade auch mit Nicht-Christen – und dieses Gespräch dürfe auch nicht folgenlos bleiben. Erzbischof Dr. Gintaras Grušas (Vilnius) wiederum stellte die Gemeinschaft in den Mittelpunkt – weg von „mein Glaube“ hin zur Gemeinschaft.

Ein Schwerpunkt des Kongresses: Der Dialog der Teilnehmenden. In sechs Dialoggruppen diskutierten sie das Kongressthema – von der Sorge um das gemeinsame Haus und den Umwelt- und Klimaschutz über die therapeutische Dimension von Religiosität bis hin zur Frage nach Kirche und medialer Kommunikation.

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Portrait Pfarrer Dr. Christian Hartl

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Thomas Schumann

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Inhalt erstellt: 13.09.2024, zuletzt geändert: 13.09.2024

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