„Liebe Schwestern und Brüder und Freunde in der Heimat! Mitten im Krisenmodus, zwischen Covid-19 und drohendem Hochwasser auch in unserem Wohngebiet, wird mir – und uns – am Freitag, 29. Januar hier im Klösterle das Bundesverdienstkreuz verliehen. Wer möchte, kann virtuell daran teilnehmen. Ab 11:30 Uhr könnt Ihr unter dem genannten Link zuschalten. Wir können keine ganz genaue Zeitangabe machen, da es abhängig ist vom Eintreffen des Deutschen und des Schweizer Botschafters. Gerne treffen wir Euch auf diesem virtuellen Wege.“
So pragmatisch und unprätentiös kündigt Sr. Maria Christina Färber die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes auf der Webseite ihrer Ordensgemeinschaft, der Spirituellen Weggemeinschaft an.
Ein Leben für und mit Menschen am Rande
Sr. Maria Christina Färber wurde 1957 in Donauwörth geboren. Sie arbeitete zunächst in der Krankenpflege und studierte dann Heilpadägogik in Regensburg. Während des Kosovo-Krieges ging sie 1999 nach Shkodra in Albanien, um Flüchtlingen zu helfen. Sie begann, sich für Menschen zu engagieren, die von Blutrache betroffen sind und arbeitet mit den Familien an der Versöhnung und somit einem Ende des Leidens. Anfang der 2000er Jahre trat sie in einen katholischen Orden in der Schweiz ein, die „Spirituelle Weggemeinschaft".
In Dobrac, einem Vorort von Skhodra, gründete sie eine Niederlassung des Ordens, das Kloster zur Mutter der Barmherzigkeit – liebevoll „Klösterle“ genannt. Hier macht sie es sich zur Aufgabe, zusammen mit den aus den Bergen zugewanderten Bewohnern an den Lebensbedingungen im Viertel zu arbeiten und sie zu verbessern. Die Gemeinwesenarbeit von Sr. Christina und ihrer Mitschwester Sr. Michaela hat Renovabis immer wieder unterstützt. Die Schwestern kümmern sich um die Schaffung neuer Arbeitsplätze, organisieren Kinder- und Jugendarbeit und helfen bei der Verbesserung der Infrastruktur des Gebiets durch Straßensanierung und sogar eine Müllabfuhr.
Auch in ihrem privaten Leben ist Sr. M. Christina unermüdlich: So hat sie einen körperlich behinderten Jungen aufgenommen, er lebt in der kleinen Gemeinschaft der zwei bis drei Schwestern in Dobrac – und vermittelt seinen „Müttern“, was es heißt, Eltern zu sein.
Renovabis ist Sr. Christina seit vielen Jahren eng verbunden, sie hat mehrmals an der Renovabis-Pfingstaktion und am Internationalen Kongress Renovabis teilgenommen.
Aus dem Glückwunsch-Schreiben von Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Dr. Christian Hartl an Sr. Maria Christina:
Im Namen von Renovabis - der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen im Osten Europas - gratulieren wir Ihnen sehr herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Wir freuen uns mit Ihnen und sind davon überzeugt, dass Sie eine sehr verdiente und würdige Trägerin dieser Auszeichnung sind.
Renovabis ist stolz darauf, dass wir Sie beim Entstehen der Niederlassung Ihrer Gemeinschaft in Dobrac - des von Ihnen liebevoll „Klösterle" getauften Ortes - unterstützen konnten. Von diesem Ort geht nun viel Segen für Hilfsbedürftige und Notleidende aus. Dabei wollen wir Sie und Ihre Mitschwestern auch in Zukunft unterstützen. Nochmals beglückwünschen wir Sie zum „Blechle" - wie Sie in der alemannischen Tradition das Bundesverdienstkreuz scherzhaft bezeichnen-, und wünschen uns, Ihnen hoffentlich bald auch persönlich gratulieren zu können.
Verleihung im Live-Stream verfolgen
Der Deutsche Botschafter in Albanien, Peter Zingraf, wird am Freitag um 11:30 Uhr das Bundesverdienstkreuz an Sr. Maria Christina Färber verleihen. Ebenfalls anwesend sein wird der Eidgenössische Botschafter Adrian Maître. Die Verleihung findet im „Klösterle“ in Dobrac / Shkodra in Albanien statt und kann online über YouTube verfolgt werden.