Thema der Pfingstaktion 2020
„Selig, die Frieden stiften“ - Ost und West in gemeinsamer Verantwortung
Das Leitwort der Renovabis-Pfingstaktion zitiert 2020 die Bergpredigt (Mt 5,9): „Selig, die Frieden stiften – Ost und West in gemeinsamer Verantwortung“. Erstmals hat Renovabis einen Länderschwerpunkt für seine Pfingstaktion gewählt: die Ukraine. Die Situation im Osten des Landes zeigt, wie zerbrechlich der Friede in Europa ist: „Auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs müssen wir immer wieder neu darum ringen.“, so Pfarrer Dr. Christian Hartl, Hauptgeschäftsführer von Renovabis. „Frieden darf nicht als Abwesenheit von Krieg verstanden werden, sondern ist vielmehr ein Prozess, der aktiver Gestaltung bedarf und wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Gerechtigkeit und Freiheit voraussetzt.“
In der aktuellen Corona-Krise spüren wir, wie wichtig übergreifende Solidarität ist. Wer nicht nur an die eigenen Herausforderungen und Probleme denkt, sondern auch an die Nöte der Menschen in ärmeren Ländern, der dient dem Frieden.
Bedingungen für Frieden verbessern
Viele der Gesellschaften in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind auch 30 Jahre nach Ende der kommunistischen Gewaltherrschaft zu keiner wirklichen inneren Befriedung gelangt. Die Verlierer des Umbruchs – gesellschaftliche Randgruppen, alte Menschen, Männer, Frauen und Kinder in strukturschwachen Regionen - erleben soziale Ausgrenzung und fehlende gesellschaftliche Teilhabe. So entsteht sozialer Unfrieden. Ungerechtigkeit zu vermindern und Not abzubauen sind für Renovabis wichtige friedensfördernde Maßnahmen. Deshalb unterstützt Renovabis seit mehr als einem Vierteljahrhundert Projektpartner dabei, die sozialen, bildungspolitischen und pastoralen Bedingungen in den jeweiligen Heimatländern zu verbessern.
Frieden zu schaffen beziehungsweise zu erhalten erfordert aber auch die Fähigkeit, Brücken zu bauen, Gemeinsamkeiten zu erkennen, Spannungen auszuhalten und Unterschiede zu tolerieren. Renovabis hat es sich zum Ziel gesetzt, genau diese Fähigkeiten zu stärken – und fördert deshalb Projekte zur Krisenprävention, zur Friedenserziehung von Kindern und Jugendlichen in Regionen mit gewaltbelasteter Vergangenheit oder Jugendbegegnungen zwischen Ost und West, die dazu beitragen, Verständnis füreinander zu entwickeln.