Ein Projekt in der Ukraine
- Bewilligungsjahr
- 2021
- Fördersumme
- 113.613 €
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben
Ausgangslage
Die Ukraine ist ein Land, das aufgrund seiner wirtschaftlichen, politischen und sozialen
Situation wenig Sicherheit bietet – weder für die Bevölkerung noch für Investoren. 2008 von der Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen, verschärfte sich die Lage seit 2014 durch den Konflikt im wirtschaftlich bedeutsamen Osten des Landes.
Ganze Industriezweige brachen weg, es kam zu Produktionsausfällen. Seit Beginn der
Corona-Pandemie mit harten Lockdowns geht es wirtschaftlich weiter bergab und immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit. Das soziale Netz kann sie nicht auffangen. Auch das Gesundheitssystem ist mit der Corona-Krise komplett überfordert.
Dem Kampf gegen die Corona-Pandemie fehlt es in der Ukraine an den allernötigsten medizinischen Hilfsmitteln; viele Helferinnen und Helfer stehen vor einem Burn-out und brauchen dringend psychologische Unterstützung. Unter diesen Voraussetzungen droht eine schwere Krise, wenn die nächste Welle das Land erreicht.
Projektbeschreibung
In dieser schwierigen Situation legen uns unsere Partner vier Projekte ans Herz – allesamt getragen von Menschen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Nächstenliebe leben und sich für Menschenwürde einsetzen. Das Ziel ist, die Helferinnen und Helfer in der Coronakrise in der Ukraine bestmöglich zu unterstützen, egal, wo sie arbeiten: ambulant, stationär oder pastoral.
Beatmungsgeräte für das Sheptytsky-Spital
Das katholische Sheptytsky-Spital in Lviv versorgt die am stärksten durch Corona gefährdeten Gruppen mit Medikamenten und einer warmen Mahlzeit am Tag. Hier werden COVID-19-Patienten behandelt, Tests durchgeführt und Sterbende begleitet. Die Klinik braucht Geld für Infektionsschutzmaßnahmen und eine Anlage zur Sauerstoffversorgung, um mehr Corona-Erkrankte künstlich beatmen zu können.
Supervision für Caritas-Teams
Die vom Staat kaum unterstützte Hauskrankenpflege der Caritas benötigt dringend Mittel für persönliche Schutzausrüstungen der Mitarbeitenden. Viele Pflegekräfte sind nach einem sehr belastenden Jahr psychisch ausgebrannt. Daher möchte die Caritas ihre Teams an verschiedenen Standorten mit einer professionellen Supervision stärken und begleiten.
Material für die St. Lukas-Ambulanz
Die katholische St. Lukas-Ambulanz in Ivano-Frankivsk versorgt Priester und Priesteramtskandidaten, aber auch bedürftige und vom Krieg in der Ostukraine betroffene Menschen – kostenlos oder sehr kostengünstig. Seit Beginn der Pandemie betreut die Ambulanz auch COVID-19-Patienten. Um sie untersuchen zu können, muss ein teurer Elektrokardiograph angeschafft werden. Ferner bedarf es dringend weiterer Schutzausrüstung, Hygieneauflagen, Desinfektionsmittel und Antigentests.
Hilfe für Priester
Vor allem in ländlichen Regionen fehlt der Zugang zu einer professionellen psychotherapeutischen Behandlung. In der Not nehmen sich Dorfpriester der psychisch kranken Menschen an. Viele dieser Geistlichen waren in den letzten Monaten selbst an Corona erkrankt und einige leiden noch bis heute an den Spätfolgen. Die Arbeitsbelastung hat während der Pandemie für viele Priester erheblich zugenommen. Viele von Ihnen sind psychisch und physisch erschöpft. Ein Therapieangebot soll sie vor dem Burn-out schützen und ihre psychische Gesundheit stärken.
Projektwirkung
Die vier Projekte tragen aktuell zur Entschärfung der durch die Pandemie ausgelösten Krisensituation in der Ukraine bei und verhindern eine weitere Zuspitzung der Mängelproblematik in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Zugleich eröffnen sie eine wichtige Perspektive für die Überwindung der Sekundärfolgen von Corona: Sie zeigen Wege auf, wie den Helferinnen und Helfern auch psychisch beigestanden werden kann.
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