Ein Projekt im Süden Russlands
- Projektpartner
- Caritas Südrussland
- Bewilligungsjahr
- 2020
- Dauer
- 3 Jahre
- Fördersumme
- 73.000 €
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben
Ausgangslage
Der Niedergang der Schwerindustrie hat ganze Städte in Russland in die Krise gestürzt und zu massenhafter Arbeitslosigkeit geführt. Zugleich wächst die Armut durch Teuerungen und Inflation. Viele Eltern verlieren ihren Halt, werden alkohol- oder drogensüchtig und können sich nicht mehr um ihre Kinder kümmern. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen reichen nicht aus, um eine durchgreifende Besserung der Situation herbeizuführen. Am härtesten trifft es die Kinder, die verwahrlosen und deren Zukunftschancen immer mehr schwinden.
Projektbeschreibung
Die Caritas Südrussland hat die Notsituation der Kinder in den sozial schwer angeschlagenen Familien erkannt und versucht durch Nachmittagsbetreuung, Beschäftigungsprogramme, Kurse (z.B. Kochen) und psychologische Hilfe deren Lage zu verbessern. Den Kindern wird so wieder Hoffnung gegeben und Perspektiven für die Zukunft eröffnet. In dieses Konzept werden die Familien als Ganzes mit einbezogen, d.h. auch die Eltern, damit auch diese wieder eine feste Basis für ihr Leben gewinnen. Solchermaßen handelt es sich um ein ganzheitliches Projekt, das alle Aspekte der Begleitung und Hilfe umfasst.
Ganzheitliche Familienarbeit
Die sechs Kinderzentren der Caritas Südrussland in Marx, Astrachan, Wolgograd, Wladikawkas, Orenburg und Orsk leisten mehr als reine Betreuung und Freizeitgestaltung für Kinder von sieben bis 14 Jahren und ihre Familien. Die Arbeit der Zentren beruht auf einem ganzheitlichen Konzept mit vier Säulen, das die gesamte Familie in den Blick nimmt und andere Institutionen einbezieht.
1. Kinder individuell betreuen
In Südrussland wachsen viele Kinder in erschreckenden Verhältnissen auf. Die Wohnsituation ist oft beengt und unwürdig. Statt Fürsorge und Liebe erleben sie Gewalt und Vernachlässigung. In jedem Kinderzentrum kümmern sich fünf bis sieben psychologische und pädagogische Fachkräfte um das Wohl der Kinder: Sie unterstützen sie nach ihren persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnissen in ihrer individuellen Entwicklung.
2. Eltern stärken und ermutigen
Durch Arbeitsplatzverlust, Trennung, Drogen- und Alkoholprobleme können Familien in schwere Krisen geraten. Die Fachkräfte der Kinderzentren bieten Beratung, Begleitung und Training für Eltern, damit diese wieder Halt finden und Halt geben können. Oft gelingt es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in einfühlsamen Gesprächen das Vertrauen der Eltern zu gewinnen.
3. Vernetzen und Wissen weitergeben
Das Caritas-Programm ist mit seinem ganzheitlichen Ansatz einzigartig in Südrussland. Es gibt Beispiel für ähnliche Konzepte, damit sich die soziale Situation im Land insgesamt verbessert. Kinderzentren verstehen sich als „Schule des Lebens“: Sie wollen Kinder fit machen, um ihren Alltag zu bewältigen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass sie den verantwortungsvollen Umgang mit Geld und die Zubereitung gesunder Mahlzeiten erlernen.
4. Qualität und Nachhaltigkeit sichern
Um die Qualität des Programms auf einem hohen Niveau zu halten, erarbeiten die Verantwortlichen verbindliche Standards und Weiterbildungsmaßnahmen für die Beschäftigten der Kinderzentren.
Projektwirkung
In den sechs Caritas-Zentren können die Kinder mit schwierigem familiären Hintergrund individuell betreut werden, die Eltern werden gestärkt und ermutigt, es findet ein übergreifender Erfahrungsaustausch mit Vernetzung zwischen den Einzelinstitutionen statt und nicht zuletzt wird Qualität und pädagogische Nachhaltigkeit der Kindererziehung in Russland beispielgebend verbessert. Der Staat unterstützt diese wertvolle Arbeit nur in sehr geringem Umfang.
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