Ein Projekt in Podgorica/ Montenegro
- Projektpartner
- Don Bosko Centar Podgorica
- Dauer
- 3 Jahre
- Förderbereich
- Soziale Aufgaben
Ausgangslage
In Montenegro, das hauptsächlich orthodox geprägt ist, gehören landesweit nur rund 22.000 Menschen der katholischen Kirche an. In der katholischen Pfarrei in Podgorica mit ca. 2.000 Gläubigen sind die Salesianer seit 1969 in der Seelsorge und Jugendarbeit tätig. Kirche und Jugendzentrum liegen im Stadtteil Konik, einem Wohnviertel, wo viele sozial schwache Familien leben. Das Jugendzentrum der Salesianer wird täglich von rund 40 Kindern und Jugendlichen besucht, insgesamt nehmen an verschiedenen Angeboten ca. 100 Kinder und Jugendliche teil.
Zirkuspädagogisches Projekt der Salesianer Don Boscos
Das zirkuspädagogische Projekt in Podgorica wurde 2021 ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, die regelmäßigen Angebote des Jugendzentrums (u.a. Fußball, Musik, Kochen, etc.) durch den Aufbau einer Zirkusschule zu erweitern, in der Kinder mit verschiedenen Voraussetzungen spielerisch ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen stärken können.
Das Angebot steht Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 16 Jahren offen, unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit. Insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien sollen durch das Angebot in ihrer Entwicklung gestärkt und ihre soziale Inklusion befördert werden.
Aktuell nehmen 47 Kinder zweimal pro Woche am Projekt teil. In anderthalb Stunden Training erlernen und üben sie verschiedene Zirkuskünste wie Jonglage, Boden- und Luftakrobatik oder Seiltanz. Das Training wird auf die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse der einzelnen Kinder und Jugendlichen zugeschnitten. Bei kleineren Aufführungen im Jahresverlauf und einer großen Abschlussshow präsentieren die Jungen und Mädchen das Erlernte. Parallel zu den Gruppenstunden und Aufführungen werden 16 ältere Jugendliche zu künftigen Trainerinnen und Trainern ausgebildet.
Geübt wird in den renovierten Räumlichkeiten unter dem Kirchgebäude der Salesianer. Zu diesem Zweck wurden eine große Sporthalle, ein Freizeitbereich sowie kleinere Räume entsprechend eingerichtet.
Öffentliche Auftritte stärken Selbstbewusstsein
Seit der Eröffnung der Zirkusschule erweist sich die Methode der Zirkuspädagogik in der Arbeit mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen als besonders wirkungsvoll, wie die Projektpartner von Renovabis berichten. Erstens ist sie attraktiv für diese Zielgruppe, denn sie erlernen spektakuläre Zirkustricks. Zweitens werden durch das regelmäßige Training vielfältige persönliche und soziale Kompetenzen geschult. Beim Turnen, Jonglieren und Balancieren trainieren die Jungen und Mädchen geduldig zu sein, zuzuhören und vor großem Publikum aufzutreten. Für Kinder mit Konzentrationsschwäche erhöht sich die Chance auf schulischen Bildungserfolg maßgeblich.
In der Zirkusschule spielen weder die Herkunft noch Religion oder schulische Leistungen eine Rolle. Hier wird Vielfalt gelebt und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Gerade wenn Auftritte bevorstehen ist die Arbeit in der Gemeinschaft wichtig. „Es geht auch darum, in andere Rollen zu schlüpfen, Grenzen zu überwinden und Vorurteile abzubauen“, sagt einer der Zirkuspädagogen.
Einblick in den Alltag der Zirkusschule
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