Ein Projekt in Georgien
- Projektpartner
- Mar Shemmon Bar Sabbae Assyrian-Chaldean Catholic Church
- Bewilligungsjahr
- 2022
- Dauer
- 2 Jahre
- Fördersumme
- 75.000 €
- Förderbereich
- Kirchlich-pastorale Aufgaben
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Zwischenstand aus dem Projekt
Anfang Oktober konnte eine kleine Renovabis-Delegation den Stand der Bauarbeiten in Garbandani begutachten. Die kleine assyrisch-chaldäische Gemeinde freut sich sehr über die bevorstehende Fertigstellung des Pastoralzentrums und empfing die Renovabis-Delegation äußerst gastfreundlich. Der Bau geht planmäßig voran und wird noch vor Jahresende fertiggestellt. Dies wird mit einem Fest begangen. Bischof Benny ist überaus zufrieden, dass sein jahreslanges Anliegen endlich dem Abschluss entgegen geht und drückt Renovabis seinen Dank im Namen der Gemeinde aus. Auf Facebook postete die Gemeinde Fotos von dem Besuch und schrieb am 3. Oktober 2022
„In den letzten beiden Tagen haben die Vertreter von Renovabis, Prof. Dr. Thomas Schwartz, Geschäftsführer und Projekt-Referent Herbert Schedler Gardabani besucht, wo der Bau des assyrisch-chaldäischen religiös-kulturellen Zentrums erfolgreich voranschreitet. (...) Der Bau ist ein sehr wichtiges Projekt, nicht nur für unsere Gemeinschaft, sondern für die gesamte Region. Wir sind Renovabis unendlich dankbar dafür, dass sie schnell auf unsere Anfrage reagiert haben, uns sehr unterstützt haben und uns finanziell geholfen haben. Uns verbindet eine mehr als 20-jährige Partnerschaft, für die wir sehr dankbar sind.“
Ausgangslage
In Gardabani fehlt nicht nur ein Gotteshaus für die 400 assyrisch-chaldäischen Christen, es mangelt auch an Angeboten in den Bereichen Bildung, Kultur und Freizeit – all das, was eine lebendige Gemeinde ausmacht. Derzeit müssen die Angehörigen, dieser mit Rom unierten Glaubensgemeinschaft, den 50km langen, beschwerlichen Weg in die Hauptstadt Tiflis auf sich nehmen, um die Messe besuchen zu können. In diesem Land für die meisten Menschen fast unerreichbar. Es besteht somit die dringende Notwendigkeit, diese Situation durch den Bau eines eigenen Gemeindezentrums im Ort zu beenden.
Das Projekt
Das geplante Gemeindezentrum, das zum Teil aus eigenen Mitteln der Gläubigen finanziert wird, soll zu einem Ort werden, an dem der Glaube ein Zuhause findet, die Kultur und Sprache der alten christlichen Gemeinschaft der Aramäer gepflegt werden kann und zukünftig auch Bedürftige, Senioren, Behinderte, alleinerziehende Familien usw. Unterstützung finden. Es handelt sich demnach um ein ganzheitliches Konzept, das der religiösen, kulturellen, sozialen und pädagogischen Mangelsituation Abhilfe schaffen wird. Zudem ermöglicht es eine Begegnung mit den anderen Konfessionen des Landes. Die Vision des neuen Gemeindezentrums:
- Zentrum des Glaubens
Im neuen Gemeindezentrum werden Gottesdienste gefeiert und Vorträge zu biblischen Themen gehalten. Kindern und Jugendlichen sollen Glauben und Werte vermittelt werden.
- Zentrum des Lernens
Das pädagogische Angebot des Zentrums wird vielfältig sein: Lernimpulse in mehreren Sprachen – von Unterricht in Aramäisch zur Pflege der kulturellen Wurzeln über Georgisch
für eine gelingende Integration bis hin zum Englischunterricht für bessere berufliche Perspektiven. Nachhilfeangebote werden Schulkinder unterstützen und Familien entlasten. Kreative Aktivitäten wie Theater und Malkurse sollen die persönliche Entfaltung fördern.
- Zentrum der Fürsorge
Im Gemeindezentrum werden in Zukunft Projekte zur Unterstützung von bedürftigen Menschen, Senioren, Menschen mit Behinderungen, kinderreichen Familien und Alleinerziehenden zusammengeführt. Hierbei können die Freiwilligendienste koordiniert werden. Und auch Menschen anderen Glaubens sind willkommen. Begegnungen zwischen den Religionen und Kulturen fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche Miteinander.
Projektbewertung
Die zu erwartende Wirkung des Gemeindezentrums auf die Situation der assyrisch-chaldäischen Christen in Georgien kann schwer unterschätzt werden: Es wird ein deutliches Bekenntnis zum Glauben, den Traditionen und der Zukunft dieser Gemeinschaft sein, das durch die multifunktionale Nutzung ein breites Spektrum von Anforderungen erfüllt. Zudem eröffnet es die stärkere Integration der dortigen Chaldäer in die georgische Gesellschaft, mit der man in einem öffentlichen Raum in Austausch und Vermittlung von Werten tritt. Somit kann es einen landesweit ausstrahlenden Beitrag zur Festigung des christlichen Glaubens in einem Land leisten, in dem dieser erst nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion frei gelebt werden durfte.
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