Die Europäische Union verstärkt ihr Engagement auf dem Westbalkan und vermittelt zwischen Serbien und Kosovo. Gerade in den letzten Monaten hatte sich der Konflikt nach dem Streit um Zulassungsformalitäten von Pkw-Nummernschildern, der Verhaftung eines serbischen Polizisten und darauf folgender Straßenblockaden extrem zugespitzt. Für Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Thomas Schwartz ist die europäische Initiative ein wichtiger Schritt. „Endlich nimmt die EU ihre Verantwortung für diese Region in ihrer direkten Nachbarschaft wahr“, so Schwartz. „Die schrittweise Normalisierung der Beziehungen ist Voraussetzung für politische Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung und führt näher an die EU“, ist Schwartz nach der gestrigen Vereinbarung zwischen Serbiens Präsident Aleksandar Vučić und Kosovos Premierminister Albin Kurti zuversichtlich.
„Der Westbalkan braucht eine echte Beitrittsperspektive in die Europäische Union“, bekräftigt Schwartz frühere Forderungen von Renovabis. Nach den jüngsten politischen Auseinandersetzungen zwischen Serbien und Kosovo zeigt sich Schwartz erleichtert, dass die EU ihre Verantwortung wahrnimmt. „Die Europäische Union hat die Möglichkeit, positiven Einfluss auszuüben und nationalistischen Bestrebungen und Kräften durch Initiativen etwas entgegen zu setzen“, ist Schwartz überzeugt. Endlich sei diese Einsicht in Brüssel, Berlin, Paris und anderen europäischen Hauptstädten angekommen. Renovabis unterstütze alle Schritte zur Verbesserung und Stabilisierung der Situation auf dem Westbalkan. Die aktuelle Initiative sieht vor, dass Personen frei zwischen Serbien und Kosovo reisen dürfen und beide Länder die Pässe und Autonummernschilder des jeweils anderen Landes anerkennen.
Eine echte Beitrittsperspektive bieten
Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis hat schon früh dafür plädiert, dem Kosovo eine Perspektive zu geben und fördert zahlreiche Projekte im Land. Zugleich sprach sich das Osteuropahilfswerk frühzeitig dafür aus, den Bürgerinnen und Bürgern des Kosovo die Einreise in die Europäische Union ohne Visum zu ermöglichen. Es gehe um die „Glaubwürdigkeit der EU als gesamteuropäische Freiheits- und Friedensgemeinschaft“, erklärte Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz. Die EU müsse sich als verlässlicher Partner für die Länder des westlichen Balkans zeigen und dieser Region eine echte Beitrittsperspektive bieten. Sonst drohe weitere Instabilität und die Zunahme des Einflusses anderer Mächte.