Blick auf die Karpaten im Nebel
Nebelschwaden über den Karpaten: Traumhafte Ausblicke wie diesen gab es während der fünfstündigen Busfahrt durch Zentralrumänien von Sibiu nach Bukarest immer wieder.
Quelle: Andreas Fritsch/privat
08.10.2024 – Reisebericht

Renovabis-Delegation besucht Rumänien und Bulgarien

Einen Einblick in die gesellschaftlichen und kirchlichen Herausforderungen Rumäniens und Bulgariens gewinnen - das war das Ziel einer gemeinsamen Reise von Mitarbeitenden des Erzbistums Berlin und Renovabis. Die Reise diente auch als Vorbereitung auf die Pfingstaktion im kommenden Jahr.

„Voll der Würde. Menschen stärken im Osten Europas“ lautet das Motto der Pfingstaktion 2025, die vom 21. bis 25. Mai im Erzbistum Berlin eröffnet wird. Renovabis möchte im Jahr 2025 ganz besonders auf drei Herausforderungen für die Menschenwürde im Osten Europas hinweisen. Schwerpunktmäßig in den Blick nehmen möchte Renovabis die Gruppe der Roma, der größten der ethnischen Minderheit im Osten Europas, die Situation von Frauen, die vom kriminellen Menschenhandel betroffen sind, viele davon aus osteuropäischen Herkunftsländern und schließlich die Bedürfnisse und Nöte der vielen traumatisierten Opfer des Krieges in der Ukraine.
Zur Vorbereitung darauf hat sich eine Delegation aus dem gastgebenden Erzbistum Berlin und von Renovabis auf den Weg nach Rumänien und Bulgarien gemacht. Mit der Delegationsreise wollte Renovabis den Teilnehmenden die Gelegenheit geben, mehr über die kirchliche und gesellschaftliche Situation dieser Länder zu erfahren. Außerdem konnte sich die Delegation vor Ort persönliche Eindrücke verschaffen von Projekten, die Renovabis fördert und deren Ziel es ist, den Betroffenen Unterstützung zu bieten und neue Perspektiven zu ermöglichen.
Neben den Gästen aus Berlin - Vertreterinnen und Vertretern von Caritas, Diözesanrat, Gemeindepastoral, Öffentlichkeitsarbeit und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie Generalvikar P. Manfred Kollig SSCC nahmen auch Renovabis-Referent Thomas Müller-Boehr sowie Geschäftsführer Markus Ingenlath an der Reise teil.

Die Delegations-Reisenden in Cluj-Napoca in Rumänien, der ersten Station der Reise
Die erste Station der Reise: Cluj-Napoca im Norden Rumäniens. Dr. András Márton, Direktor der Caritas der Erzdiözese Alba Iulia (4. v. links), gab den Gästen eine allgemeine Einführung in die soziale Lage des Landes und sprach über nach wie vor bestehende Herausforderungen. Das 2007 der EU beigetretene Land kämpft massiv mit dem Problem der Arbeitsmigration von Fachkräften. Das Bild zeigt die Gruppe im Innenhof der Dekanatsbüros in Cluj.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Die Delegationsgruppe besichtigt Sibiu, das frühere Hermannstadt.
Begleitet von einem jungen Stadtführer konnte die Delegation Sibiu, das frühere Hermannstadt, kennenlernen. Die Stadt ist seit der Einwanderung der Siebenbürger Sachsen im 12. Jahrhundert geprägt von deutscher Kultur und Sprache. Sibiu erlitt in keinem Krieg größere Zerstörungen und wurde mit Mitteln der EU umfassend renoviert. 2007 war die Stadt zusammen mit Luxemburg Europäische Kulturhauptstadt.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Weihbischof Rumen Stanev (rechts) und der griechisch-katholischen Bischof von Sofia, Petko Valov (links) im Gespräch mit Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath.
In Sofia in Bulgarien trafen Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath (links) und die Delegationsreisenden Weihbischof Rumen Stanev, (rechts) und den griechisch-katholischen Bischof von Sofia, Petko Valov (Mitte). Im Gespräch mit den Geistlichen sowie Mitarbeitenden von Caritas Sofia und Caritas Bulgarien sowie der Salesianer ging es die Herausforderungen für die Caritas, aber auch um die Pastoral in den beiden katholischen Minderheitskirchen des Landes, die eine sehr gute Zusammenarbeit verbindet.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
In der Kleinstadt Blaj, Sitz der griechisch-katholischen Erzdiözese Alba-Iulia-Făgăras, zeigte Claudiu Nicusan, Mitarbeiter der Erzdiözese (Mitte), die Kathedrale. Im Hintergrund zu sehen: Die sieben Märtrerbischöfe aus der Zeit der Kirchenverfolgun unter dem Ceaușescu-Regime.
Die in den Jahren ihrer Inhaftierung (1950-1970) in Haft verstorbenen Glaubenszeugen wurden 2019 im Vorfeld des Besuchs von Papst Franziskus in Rumänien seliggesprochen.
In der Kleinstadt Blaj, Sitz der griechisch-katholischen Erzdiözese Alba-Iulia-Făgăras, zeigte Claudiu Nicusan, Mitarbeiter der Erzdiözese (Mitte), die Kathedrale. Im Hintergrund zu sehen: Die sieben Märtyrerbischöfe aus der Zeit der Kirchenverfolgung unter dem Ceaușescu-Regime. Die in den Jahren ihrer Inhaftierung (1950-1970) in Haft verstorbenen Glaubenszeugen wurden 2019 im Vorfeld des Besuchs von Papst Franziskus in Rumänien seliggesprochen.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Der Generalvikar des Erzbistums Berlin, P. Manfred Kollig SSCC, während eines Grußwortes beim Sonntagsgottesdienst in der Kathedralkirche St. Josef der römisch-katholischen Erzdiözese Bukarest.
Am Sonntag konnte die Gruppe den Gottesdienst in der Kathedralkirche St. Josef der römisch-katholischen Erzdiözese Bukarest mifeiern. In seinem Grußwort betonte der Generalvikar des Erzbistums Berlin, P. Manfred Kollig SSCC, dass wir in der aufrichtigen Begegnung als Gläubige zwischen Ost und West einander selbst zum Sakrament, zum Zeichen der Gegenwart Gottes, werden können.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Gruppenfoto der Delegation mit Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath und dem Erzbischof von Bukarest, Aurel Percă.
Nach der Feier des Sonntagsgottesdienstes versammelte sich die Delegation zu einem Gruppenfoto mit Aurel Percă, dem Erzbischof von Bukarest (Mitte, vorne rechts Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath, links Generalvikar P. Manfred Kollig). Bei einem Gespräch am Vorabend hatte der Erzbischof auch über seine Sorge über die Arbeitsmigration Richtung Westen gesprochen - während zugleich billige Arbeitskräfte aus Asien zuwanderten, beispielsweise aus den Philippinen.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Die Delegations-Reisenden während eines Gesprächs mit Mitarbeitenden der Sozialstiftung CONCORDIA in Sofia.
Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch bei der seit vielen Jahren von Renovabis geförderten Sozialstiftung CONCORDIA am nördlichen Stadtrand von Sofia. In verschiedenen Ländern Südosteuropas vertreten, setzt sich CONCORDIA ein für Menschen am Rand, insbesondere für die Minderheit der Roma-Bevölkerung. In kleinen, begleiteten Gruppen bekam die Delegation vor Ort in der Roma-Siedlung einen Eindruck von den problematischen Wohn- und Lebensverhältnissen.
Quelle: Renovabis/Thomas Müller-Boehr
Inhalt erstellt: 08.10.2024, zuletzt geändert: 29.10.2024

Unsere Newsletter