Videoclip über den Aufbau der Ausstellung und die Auswahl der Exponate
Weit über Freising hinaus ist das Diözesanmuseum bekannt für seine Krippensammlung mit beeindruckenden Stücken, vor allem aus Süddeutschland und Südtirol. Zum Abschluss des bayerisch-litauischen Kulturjahres ist ein Teil der Sammlung jetzt ins Baltikum gereist, in die litauische Hauptstadt Vilnius. Die Krippen sind dort zu sehen im Museum für kirchliches Kulturerbe, das beheimatet ist in der Michaelskirche in der Altstadt von Vilnius. Seit dem ersten Adventswochenende zeigt das Museum nun 20 Krippen und Jesus-Figuren aus Deutschland sowie neun Exponate aus Litauen. In Litauen sind Krippenausstellungen nicht so stark verwurzelt wie in Deutschland und besonders in Bayern, so dass ein wenig bekannter Aspekt der Frömmigkeit in Litauen bekannt gemacht wird - und vielleicht kann die Ausstellung so auch dazu beitragen, die wahre Bedeutung des Festes Weihnachten jenseits von Kommerz und Hektik wieder zu entdecken.
Dr. Christoph Kürzeder, Direktor des Diözesanmuseums Freising, über die Ausstellung:
Sie zeigt zum einen die starke geistesgeschichtliche Verbindung zwischen Litauen und Süddeutschland durch die gemeinsame, christlich-katholisch geprägte Kultur. Zum anderen repräsentiert sie einen in Litauen weniger bekannten Aspekt der Frömmigkeitsgeschichte, die Weihnachtskrippe. Die reiche Tradition der Weihnachtskrippen, ihr liebevoller Detailreichtum, ihre emotionale Bedeutung und die theatralische Wucht, die sich in den Szenen äußert, lassen den Besuch der Ausstellung sicher zu einem interessanten, lehrreichen und unterhaltsamen Erlebnis für alle Altersgruppen werden.
Dr. Kürzeder weiter: „Das Diözesanmuseum Freising besitzt eine umfangreiche Sammlung von historischen Krippen, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit bedeutenden Neuerwerbungen ergänzt werden konnte. Während die sogenannte „Große Münchner Krippe" und die „Tiroler Papierkrippe" bereits gezeigt wurden, ist die neu erworbene „Krippe der Familie Giner" mit fast 300 Figuren noch nie einer breiten Öffentlichkeit präsentiert worden. Mit neuen, aufwändig geschaffenen Landschaften und Hintergrundgemälden werden diese einmaligen Krippenensembles in diesem Jahr außerdem zum letzten Mal reisen, bevor sie fest in die Dauerausstellung des Diözesanmuseums eingebaut werden. Den Kontext dieser großen, religiösen Dioramen bilden kleinere, fein komponierte Szenen, kostbare Einzelfiguren sowie bedeutende mittelalterliche Bildwerke, die bislang größtenteils unbekannt sind."
Die Krippen sind noch bis zum 30. Januar 2022 zu sehen. Begleitend dazu gibt es eine virtuelle Tour durch die Ausstellung - gerade in Pandemiezeiten eine wichtige Ergänzung. Renovabis hat seine Projektpartner in Litauen bei der Herstellung von didaktischem Material zur Ausstellung finanziell unterstützt, denn die umfangreichen Einbauten, die nötig waren, um die Krippen präsentieren zu können, waren teurer als geplant. Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Materialien museums- und religionspädagogischer Art geplant. Für Schulkinder gibt es eigene Führungen.