Text der Liturgie auf deutsch

Große Vesper im byzantinischen Ritus

zur Eröffnung der Ausstellung „Ikonen gegen den Krieg“

Eröffnung

Priester: † Gepriesen sei unser Gott allezeit, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

  • Kommt, lasst uns anbeten unsern Gott und König.
  • Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus, unserm Gott und König.
  • Kommt, lasst uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserm König, unserm Gott.

Psalm 103 (LXX)

(Übersetzung von R. Guardini)

Preise den Herrn, meine Seele:
Herr, mein Gott, überaus groß bist Du!
Mit Hoheit und Pracht bist Du angetan;
wie in einen Mantel gehüllt in Licht.
Du hast den Himmel gespannt wie ein Zelt,
über den Wassern Dir Deinen Saal erbaut.
Du nimmst Dir die Wolke zum Wagen,
auf Flügeln des Sturms fährst Du dahin.
Die Winde machst Du zu Deinen Boten,
zu Deinem Diener das lodernde Feuer.
Du hast die Erde auf ihre Festen gegründet,
in Ewigkeit wankt sie nicht.
Du hast sie mit der Urflut gedeckt wie mit einem Kleid,
bis über die Berge standen die Wasser;
sie wichen vor Deinem Dräun zurück,
sie flohen bebend vor Deinem Donner.
Nun stiegen die Berge empor, und es fielen die Täler,
jegliches an den Ort, den Du ihm gewiesen.
Du setztest den Wassern ihre Grenze;
die dürfen sie nicht überschreiten,
dass sie nicht wieder das Wohnland bedecken.
Aus Quellen lässest Du Bäche fließen,
zwischen den Bergen eilen sie dahin.

Sie bieten Trank allen Tieren des Feldes,
die wilden Esel stillen aus ihnen den Durst.
Die Vögel des Himmels wohnen an ihnen
und lassen in dem Gezweig ihre Stimme erschallen.
Du bist´s, der aus Seinen Kammern die Berge benetzt;
die Erde wird satt von der Frucht Deiner Werke.
Gräser heißest Du sprossen den Weidetieren,
dazu Gewächs, das dem Menschen dient,
auf dass er Brot von der Erde gewinne
und Wein, der des Menschen Herz erfreut;
dass Öl sein Antlitz erblühen mache,
und Brot erquicke des Menschen Herz.
Die Bäume des Herrn auch trinken sich satt,
die Zedern des Libanon, die Er gepflanzt.
In ihnen bauen die Vögel ihr Nest,
die Pinien tragen der Störche Horst.
Dem Steinbock gehören die hohen Berge,
die Dachse finden Zuflucht im Felsgeröll.
Du schufest den Mond, den Zeiten Gesetz zu geben,
die Sonne weiß, wann sie untergeht.
Gebietest Du Finsternis, und es wird Nacht,
dann schweifen in ihr die Tiere des Waldes,
die jungen Löwen brüllen nach Raub
und heischen von Gott ihre Speise.
Erhebt sich die Sonne, so schleichen sie heim,
und legen sich nieder auf ihrem Lager.
Nun geht der Mensch an sein Tagewerk,
an seine Arbeit bis zum Abend.
Wie sind Deiner Werke, o Herr, so viel!
In Weisheit hast Du alles gemacht,
von Deinen Geschöpfen ist die Erde erfüllt.
Siehe das Meer, so groß und weit:
zahllos Gewimmel in ihm, kleines und großes Getier.
Die Schiffe ziehen in ihm ihre Bahn;
den Drachen hast Du geschaffen, dass er drin spiele.
Die Wesen alle warten auf Dich,
dass Du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.
Spendest Du ihnen, so lesen sie´s auf,
öffnest Du Deine Hand, sind sie mit Gutem gesättigt.

Verbirgst Du aber Dein Antlitz, sind sie verstört,
nimmst Du ihnen den Odem, vergehen sie
und kehren wieder in ihren Staub zurück.
Doch sendest Du Deinen Odem aus, sind andere da,
und also erneust Du der Erde Angesicht.
Ewig währe des Herren Herrlichkeit,
es freue sich der Herr Seiner Werke.
Er, der die Erde anblickt, und sie erbebt,
der an die Berge rührt, und sie rauchen.
Singen will ich dem Herrn mein Leben hindurch,
meinem Gott auf der Harfe spielen, solange ich bin.
Möge mein Dichten Ihm wohlgefallen,
ich aber will mich freuen im Herrn.
Möge es mit den Frevlern ein Ende nehmen auf Erden,
und die Gottlosen nicht mehr sein.
Preise den Herrn, meine Seele!
Die Sonne weiß, wann sie untergeht,
gebietest Du Finsternis, und es wird Nacht.
Wie sind Deiner Werke, o Herr, so viel!
In Weisheit hast Du alles gemacht.

  • Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
    jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
  • Alleluja, Alleluja, Alleluja, Ehre sei Dir, o Gott! (dreimal)
    Unsere Hoffnung Herr, Ehre sei Dir!

Friedenslitanei

Diakon: In Frieden lasst uns beten zum Herrn.
Volk (nach jeder Bitte): Kyrie eleison.
– Um himmlischen Frieden und das Heil unserer Seelen lasst uns beten zum Herrn.
– Um den Frieden der ganzen Welt, um das Wohl der heiligen Kirchen Gottes und um die Einheit aller lasst uns beten zum Herrn.
– Für dieses heilige Haus und für alle, die es mit Glauben, Frömmigkeit und Gottesfurcht besuchen, lasst uns beten zum Herrn.
– Für unseren Heiligen Vater Franziskus, den Papst von Rom, für alle anderen rechtgläubigen Patriarchen und Bischöfe auf dem ganzen Erdenrund, für unseren hochgeweihten Erz-/Bischof [NN], die ehrwürdige Priesterschaft, den Diakonat in Christus, für den gesamten Klerus und alle Gläubigen lasst uns beten zum Herrn.
– Für unser Volk und Vaterland und alle, die es regieren, beschützen und ihm dienen, lasst uns beten zum Herrn.
– Für diese Stadt, für jede Stadt und jeden Ort und die Gläubigen, die darin wohnen, lasst uns beten zum Herrn.
– Um gedeihliche Witterung, um reichlichen Ertrag der Früchte der Erde und um friedliche Zeiten lasst uns beten zum Herrn.
– Für die Reisenden [zu Wasser, zu Lande und in der Luft], für die Kranken, die Notleidenden, die Gefangenen und Verschleppten, für die heute Sterbenden und ihre Rettung lasst uns beten zum Herrn.
– Für die um ihres Glaubens willen verfolgten Brüder und Schwestern lasst uns beten zum Herrn.
– Dass Er uns bewahre vor aller Trübsal, vor Zorn, Not und Bedrängnis, lasst uns beten zum Herrn.
– Stehe bei, errette, erbarme Dich und wache über uns, o Gott, in Deiner Gnade.
– Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Herrin, der Gottesgebärerin und immerwährenden Jungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus, unserem Gott, überliefern.
Volk: Dir, o Herr.

Priester: Denn Dir gebührt aller Ruhm, alle Ehre, alle Anbetung, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

Darbringung des abendlichen Weihrauchopfers

„Herr, ich ruf zu Dir …“, Psalm 140

  1. Ton
    Herr, ich ruf zu Dir, erhöre mich,* erhöre mich, Herr,* Herr, ich ruf zu Dir, erhöre mich,* o merk auf meine Stimme,* wenn ich zu Dir rufe,** erhöre mich, Herr, erhöre mich.

Aufsteige mein Gebet* wie Weihrauch vor Dein Angesicht,* meiner Hände Erhebung* sei ein Abendopfer,** erhöre mich, Herr, erhöre mich.

Vers (4) Von der Morgenwache bis zur Nacht,*
von der Morgenwache an hoffe Israel auf den Herrn.

(von Patriarch Sergios)

Dies ist der Tag des Herrn,* freuet euch, ihr Menschen.* Denn siehe, das Brautgemach des Lichtes,* das Buch des Wortes des Lebens* geht aus einem Mutterschoß hervor,* geboren wird die Tür gen Osten* und erwartet den Einzug des Großen Hohenpriesters,* sie, die einzige und nur sie allein,* lässt Christus in die Welt kommen** zu unserem Heile.

Vers (3): Denn bei dem Herrn ist Barmherzigkeit, und bei ihm ist überreiche Erlösung,* und er wird Israel erlösen von all seinen Sünden.

Wenn auch sonst durch göttlichen Willen* unfruchtbare Frauen berühmte Kinder bekamen,* Maria überstrahlt sie alle an herrlicher Schönheit.* Denn von unfruchtbarer Mutter wunderbar geboren,* hat selber sie aus samenlosem Schoße* den Gott des Alls im Fleische übernatürlich geboren:* Sie allein war Pforte des eingeborenen Sohnes Gottes,* und obgleich Er sie durchschritten,* blieb sie doch verschlossen.* Er aber, der in Weisheit alles angeordnet,* so wie Er es selber beschlossen,** bereitete allen Menschen das Heil.

Vers (2): Lobet den Herrn, alle Heiden,* ihr, Völker alle, lobpreiset ihn!

(von Stephanos dem Hagiopoliten)

Heute ist das Vorspiel der Freude für alle Welt,* heute rauschen die Winde als Vorboten des Heiles;* heute wird genommen von unserer Natur die Unfruchtbarkeit.* Denn eine Unfruchtbare erzeigt sich als Mutter* jener, die Jungfrau blieb auch nach der Geburt des Schöpfers,* jener, durch welche Gott Sich zu eigen macht,* was Ihm von Natur aus fremd war,* jener, durch welche Er im Fleische* allen Verirrten das Heil bereitet,* Er, Christus, der Menschenfreund** und unser Erlöser.

Vers (1): Denn festgegründet ist über uns seine Barmherzigkeit*
und die Wahrheit des Herrn bleibt in Ewigkeit.

Heute gebiert die unfruchtbare Anna die Gottesmagd,* die aus allen Geschlechtern im Voraus Erwählte,* die Wohnstatt des Königs und Schöpfers aller Dinge,* Christi, unseres Gottes,* zur Erfüllung des göttlichen Heilsplans,* nach welchem wir Irdischen wiedergeschaffen wurden* und wieder erneuert** vom Verderben zum nie endenden Leben.

Ehre ... jetzt …, 6. Ton (von Patriarch Sergios)

Heute hat sich der auf den geistigen Thronen ruhende Gott* auch auf Erden einen heiligen Tempel bereitet* und der in Weisheit die Himmel befestigt,* hat aus Menschenliebe einen beseelten Himmel erschaffen.* Denn aus unfruchtbarer Wurzel* ließ Er als lebentragendes Reis* Seine Mutter hervor uns sprießen.* O Gott der Wunder und der Hoffnungslosen Hoffnung:▼** Herr, Ehre sei Dir.

Einzug

Vor der Königlichen Türe:
Diakon: Segne, Vater, den heiligen Einzug.

Der Priester segnet Richtung Osten:
Priester: Gepriesen † sei der Einzug Deiner Heiligen, jetzt und alle-zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Diakon: Amen.

Diakon: Weisheit. Stehet aufrecht!

Hymnus „Freundliches Licht“

Freundliches Licht heiliger Herrlichkeit, des unsterblichen himmlischen Vaters, des Heiligen Seligen, Jesu Christe. Gerüstet hat sich Helios zum Untergang, nun sehen wir Sein abendliches Leuchten, besingen den Vater und den Sohn und Gott den Heiligen Geist. Würdig ist es, Dir Lob zu singen, allezeit mit heller Stimme, Gottessohn, Urquell des Lebens. Deshalb verherrlicht Dich das All.

Diakon: Seid aufmerksam!
Bischof / Priester: Friede † sei mit euch allen.
Volk: Und mit deinem Geiste.
Diakon: Weisheit. Haben wir Acht!

Prokimen

Dienstag (Ps 22,6.1) 1. Ton

Deine Huld und Gnade gehen mir nach,*
durch all' meines Lebens Tage.
Vers: Der Herr ist mein Hirte, nichts kann mir fehlen,
Er lässt mich rasten auf grüner Au.

Lesung

Mt 9, 35-38

In jener Zeit zog Jesus durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Predigt von Weihbischof Wolfgang Bischof

Inständige Ektenie

Diakon: Lasst uns alle aus ganzem Herzen sprechen, und aus ganzer Seele lasst uns sprechen.
Volk: Kyrie eleison.
– Herr, Gott, Allherrscher, Gott unserer Väter, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Volk: Kyrie eleison.
– Erbarme Dich unser, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit, wir bitten Dich, erhöre uns und erbarme Dich.
Volk: Kyrie eleison. (dreimal nach jeder Fürbitte)

– Lasst uns auch beten für unseren Heiligen Vater Franziskus, für alle anderen rechtgläubigen Patriarchen und Bischöfe auf dem ganzen Erdenrund, für unseren hochgeweihten Erz-/Bischof [NN] und für jene, die in diesem Gotteshaus dienen und dienten, für unsere geistlichen Väter und für all unsere Brüder und Schwestern in Christus.
– Lasst uns auch beten um Erbarmen, Leben, Frieden, Gesundheit, Heil, Schutz, Verzeihung und Nachlass aller Sünden und Verfehlungen der hier anwesenden Diener und Dienerinnen Gottes, insbesondere der Spender und Spenderinnen, der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Solidaritätsaktion Renovabis, dass Gott, der Herr, sich ihrer erbarme, so lasst uns alle sprechen.
– Lasst uns auch beten für unsere Heimatländer, für alle, die sie regieren, die sie beschützen und die ihnen dienen, insbesondere für das Ende der kriegerischen Gewalt in der Ukraine, dass Gott, der Herr, sich unser erbarme, so lasst uns alle sprechen.

Zwei Fürbitten um den Frieden in der Ukraine / auf Ukrainisch:

– Ще молимось, щоб Господь Бог зіслав Святого Свого Духа на ввесь український народ і дав йому ласку витривалості у вірі, надії й любові серед теперішніх важких випробувань; дарував йому мир та визволив від усяких ворогів, щоб він міг у справедливості і правді прославляти доброго і милосердного Бога, - Господи, вислухай і помилуй.
[Lasst uns auch beten, dass Gott der Herr Seinen Heiligen Geist herabsende auf das ganze ukrainische Volk und ihm in den heutigen Zeiten der Prüfung die Gnade der Ausdauer in Glauben, Hoffnung und Liebe schenkt. Er möge ihm Frieden gewähren und es befreien von allen Feinden, auf dass dieses Volk in Gerechtigkeit und Wahrheit den gütigen und barmherzigen Gott verherrliche, so lasst uns sprechen: Herr, erhöre uns und erbarme dich.]
Volk: Господи помилуй. [Hospody pomyluj! Herr, erbarme dich.]

– Ще молимось за Божу опіку над усіма воїнами, які виконують свій обов’язок захисту Вітчизни, щоб Господь Бог зміцнював їхні відвагу й мужність та охороняв від ворогів видимих і невидимих. Молимось за тих, які постраждали внаслідок бойових дій: за поранених, переселенців, біженців; за тих, які полягли захищаючи рідну країну, прости як благий всі їхні провини, молимось Тобі - вислухай і милостиво помилуй.
[Lasst uns auch beten, dass Gott der Herr die Soldaten behüte, die der Pflicht des Schutzes ihrer Heimat nachgehen: Er möge ihren Mut und ihre Entschlossenheit stärken, sie bewahren vor allen Feinden, den sichtbaren und den unsichtbaren. Lasst uns aber auch für alle beten, die unter den Folgen des Krieges leiden: für die Verletzten, Geflüchteten und Obdachlosen, für alle, die ihr Leben bei der Verteidigung ihres Heimatlandes geopfert haben. Herr, vergib ihnen als Gütiger alle Vergehen, wir beten zu Dir, erhöre uns und gnädig erbarme dich.]
Volk: Господи помилуй. [Hospody pomyluj! Herr, erbarme dich.]

– Lasst uns auch beten für die Stifter und Wohltäter dieses heiligen Hauses sowie für alle von uns gegangenen Väter, Mütter, Brüder, Schwestern (und Kinder) und lasst uns alle sprechen:]
– Lasst uns auch beten für alle, die Deinen heiligen Kirchen Wohltaten erweisen, für alle, die vor Dir dienen und dienten, für die Sänger, für alle Anwesenden und für alle rechtgläubigen Christen, die von Dir das große und reiche Erbarmen erwarten.
Priester: Denn ein gnädiger und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir unseren Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

Abendgebet – „Kataxioson“

Lass uns, o Herr, an diesem Tag ohne Schuld vor Dir bestehn.* Gebenedeit bist Du, o Herr, Du unserer Väter Gott,* und ruhmreich und gelobt ist Dein Name in Ewigkeit. Amen.* Dein Erbarmen, o Herr, sei über uns,* denn unsre Hoffnung setzen wir auf Dich.* † Gebenedeit bist Du, unser Herr, lehre uns Deine Unterweisungen.* † Gebenedeit bist Du, Gebieter, lass uns verstehen Deine Unterweisungen.* † Gebenedeit bist Du, o Heiliger, erleuchte uns durch Deine Unterweisungen.* Herr, Deine Huld, währet in Ewigkeit,* Deiner Hände Werk verschmähe nicht.* Denn Dir geziemet Ruhm* und Dir geziemet Lobgesang* und auch Ehre geziemet Dir,* dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,** jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Bittektenie

Diakon: Lasst uns vollenden unser Abendgebet vor dem Herrn.
Volk: Kyrie eleison.
– Stehe bei, errette, erbarme Dich und wache über uns, o Gott, in Deiner Gnade.
Volk: Kyrie eleison.
– Dass der heutige Abend vollkommen, heilig, friedvoll und ohne Sünde sei, lasst uns erflehen vom Herrn.
Volk (nach jeder Bitte): Gewähre, o Herr.
– Einen Engel des Friedens, einen treuen Führer von Seele und Leib, lasst uns erflehen vom Herrn.
– Verzeihung und Nachlass unserer Sünden und Verfehlungen lasst uns erflehen vom Herrn.
– Alles, was gut ist und heilsam für unsere Seelen, und den Frieden für die ganze Welt, lasst uns erflehen vom Herrn.
– Dass wir die restliche Zeit unseres Lebens in Frieden und Umkehr vollenden, lasst uns erflehen vom Herrn.
– Ein christliches Ende unseres Lebens, ohne Qual und Schande, sowie eine gute Verantwortung vor dem furchterregenden Richterstuhl Christi lasst uns erflehen vom Herrn.
– Unserer allheiligen, allreinen, hochgelobten und ruhmreichen Herrin, der Gottesgebärerin und immerwährenden Jungfrau Maria mit allen Heiligen gedenkend, wollen wir uns selbst und einander und unser ganzes Leben, Christus, unserem Gott, überliefern.
Volk: Dir, o Herr.
Priester: Denn ein gütiger und menschenliebender Gott bist Du, und Dir senden wir unseren Lobpreis empor, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

Hauptneigungsgebet

Bischof / Priester: † Friede sei mit euch allen.
Volk: Und mit deinem Geiste.

Diakon: Neiget euer Haupt vor dem Herrn.
Volk: Dir, o Herr.
Priester: Herr, unser Gott, Du hast die Himmel geöffnet und bist herniedergestiegen zum Heil des Menschengeschlechts; schaue herab auf Deine Diener und auf Dein Erbe. Denn Dir, dem schaudererregenden und menschenliebenden Richter, haben Deine Diener ihre Häupter geneigt und ihre Nacken gebeugt, nicht von Menschen Hilfe erwartend, sondern auf Deine Gnade harrend und Dein Heil erwartend. Behüte sie zu jeder Zeit, sowohl am gegenwärtigen Abend, als auch in der anbrechenden Nacht, vor jedem Widersacher, vor jeder feindlichen Einwirkung des Teufels und vor eitlen Gedanken und arglistigem Sinn.
Ekphonese: Auf dass gepriesen und verherrlicht sei die Macht Deines Reiches, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

Aposticha

  1. Ton (von Patriarch Germanos)

Die Freude der ganzen Welt,* die allbesungene Jungfrau,* ist uns erstrahlt aus Joachim und Anna,* den beiden Gerechten.* Um ihrer übergroßen Reinheit willen* soll zum beseelten Tempel Gottes sie werden,* und als fürwahr alleinige Gottesgebärerin wird sie erkannt.* Auf ihre Fürbitte, Christus, unser Gott,* sende Deiner Welt herab den Frieden,** uns aber das große Erbarmen.

Vers: Hör Tochter und sieh her* und neige dein Ohr. (Ps 44,11)

Nach der Voraussage des Engels* ging heute als allreine Frucht* aus Joachim und Anna, den Gerechten,* die Jungfrau hervor:* Gottes Himmel und Gottes Thron,* der Wohnort der Reinheit,* die Verkündigung der Freude an die ganze Welt,* die Vermittlung unseres Lebens,* die Hinwegnahme des Fluches,* das Geschenk des Segens.* So bitte, o gottberufene Jungfrau,* an deinem heutigen Geburtsfest* für die Welt um Frieden,** für uns aber um das große Erbarmen.

Vers: Die Edlen deines Volkes* bitten um deine Gunst. (Ps 44,11)

Die kinderlose, unfruchtbare Anna* heute klatsche sie strahlend in die Hände!* Ihr Irdischen, kommt her mit Lampen,* ihr Könige frohlocket,* ihr Priester, jauchzt in Lobgesängen,* die ganze Welt aber feiere ein Fest!* Denn siehe, die Königin, die makellose Braut des Vaters* ist aus der Wurzel Jesse entsprossen:* fürder werden Frauen ihre Kinder* nicht mehr in Schmerzen gebären,* denn die Freude ist erblüht* und das Leben waltet für alle Menschen auf Erden.* Und fortan werden die Gaben Joachims nicht wiederkehren,* denn die Klage Adams ward in Freude verwandelt:* „Freue dich mit mir“, so ruft sie,* „ganz Israel, du erkorenes“.* Denn siehe, der Herr hat mir gegeben* ein lebendiges Königsgemach* für Seine göttliche Herrlichkeit* zur Freude und Fröhlichkeit aller,** zu unserem Heile!“

Ehre ... jetzt … , 6. Ton (von Stephan dem Hagiopoliten)

Heute öffnen sich die unfruchtbaren Pforten* und die jungfräulich göttliche Tür geht hervor,* heute beginnt die Gnade Frucht zu tragen,* da sie der Welt die Gottesmutter erscheinen lässt,* durch welche Erde und Himmel wieder verbunden werden** zu unserem Heile.

Loblied des Simeon

Nun entlässest Du, Herr, Deinen Diener* nach Deinem Wort in Frieden,* denn meine Augen haben Dein Heil gesehen,* das Du bereitet vor aller Völker Angesicht* ein Licht zur Erleuchtung der Heiden* und zur Verherrlichung Deines Volkes Israel.

  • Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme Dich unser. (dreimal)
  • Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Erweitertes Trisagion

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme Dich unser; Herr, mach uns rein von unseren Sünden; Gebieter, vergib uns unsere Verfehlungen; Heiliger, suche heim und heile unsere Schwächen um Deines Namens willen.
Kyrie eleison. (dreimal)
+ Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Priester: Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen.

Troparien

Troparion von der heiligen Theodora von Alexandrien, 8. Ton
In dir, o Mutter, wurde das Ebenbild sorgsam bewahrt.* Du nahmst das Kreuz und folgtest Christus nach.* Durch deine eigenen Werke hast du gelehrt, das vergängliche Fleisch gering zu achten* und dich der Seele zu widmen, der unsterblichen Kreatur.** Darum freut sich deine Seele, glückselige Theodóra, mit den Engeln.

Ehre … jetzt …, Troparion des Hochfestes Mariae Geburt, 4. Ton
Deine Geburt, o Gottesgebärerin,* hat den ganzen Erdkreis mit Freude erfüllt.* Denn aus dir ging auf die Sonne der Gerechtigkeit,* Christus, unser Gott.* Er nahm den Fluch hinweg und brachte den Segen,* zerstörte den Tod** und schenkte uns ewiges Leben.

Entlassung

Diakon: Weisheit!
Volk: Gib den Segen.
Priester: Der Seiende, Er sei gepriesen, Christus, unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Volk: Amen. Festige, o Gott, den rechten Glauben Deiner rechtgläubigen Christen jetzt und in Ewigkeit!
Priester: Allheilige Gottesgebärerin, rette uns.
Volk: Geehrter als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim, unversehrt hast du das göttliche Wort gebor‘n, du wahrhaft Gottesgebärerin, sei hochgepriesen.
Priester: Ehre sei dir, Christus, Gott, unsere Hoffnung, Herr, Ehre sei Dir.
Volk: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Kyrie eleison (dreimal), gib den Segen, Vater.
Priester: Christus, unser wahrer Gott, erbarme sich unser und errette uns auf die Fürbitte Seiner allreinen Mutter, deren Geburt wir heute feiern, der heiligen, ruhmreichen und allverehrten Apostel, der heiligen Mutter Theodóra von Alexandrien, deren Gedächtnis wir heute begehen, der heiligen und gerechten Gottesahnen Joachim und Anna und aller Heiligen, denn Er ist gütig und menschenfreundlich.
Volk: Amen.

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