Basisinfo
- Offizieller NameRepublik Armenien (Armenisch: Hajastani Hanrapetutjun)
- Fläche/Einwohner29.743 km²
2.976,765 (2024) - HauptstadtJerewan - 1.095 Mio. Einwohner (2023)
- Volksgruppen98,1% Armenier; 1,1% Jesiden (kurdisch), 0,8% andere (2022)
- SprachenArmenisch (Amtssprache), Kurdisch
- Religionen95,2% armenisch-apostolisch; 1,6% andere christliche; 3,2% andere (2022)
Kirche
Armenische Apostolische Kirche
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 92% der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, die Armenier sind sehr stolz darauf, dass Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion erhob. Das Oberhaupt dieser Kirche, der Katholikus, hat seinen Sitz in Etschmiadzin. Ihm unterstehen auch die Auslandsbischöfe in Jerusalem, Istanbul und Beirut.
Armenisch-katholische Kirche
Die Armenische Katholische Kirche (AKK) gehört zu den katholischen Ostkirchen, die mit Rom verbunden sind. Sie zählt ungefähr 150.000 Gläubige, die zum großen Teil in den Staaten des Nahen Ostens leben. Vor allem in Nordamerika (dort besitzt die AKK ein Exarchat) existiert eine große Diaspora. Im Jahre 1991 wurde ein Ordinariat für katholische Armenier mit Sitz in Gyumri (Armenien) gegründet, das später zur Eparchie (Diözese) für Armenien, Georgien und Osteuropa erhoben wurde.
Orden- und Schwesterngemeinschaften
Die Mechitaristen sind ein armenischer Mönchsorden, der nach der Regel des Hl. Benedikt lebt und beide Hierarchen, den römischen Papst und den armenischen Katholikos, anerkennt. Gegründet von Mechitar von Sebasteia (1676-1747) widmet sich der Orden der Bildung; die Mechitaristen leiten ein renommiertes Gymnasium in Jerwan mit Internat. Die Schwestern Unserer Lieben Frau von Armenien unterhalten ein Kinderheim und führen jährlich Sommerlager für sozial benachteiligte Kinder durch. Sie sind auch in der Jugendsozialarbeit in Gyumri aktiv.
Apostolische Nuntiatur
Der Vatikan unterhält seit 1993 eine Apostolische Nuntiatur für diplomatische und kirchliche Belange im Südkaukasus, also für Armenien, Georgien und Aserbaidschan. Nuntius ist seit 2011 Marek Solczyński.
Molokanen
Seit dem 18. Jahrhundert leben auch einige Tausend Molokanen (eine Abspaltung von der russisch-orthodoxen Kirche) in eigenen Dörfern, nachdem sie ihr angestammtes Siedlungsgebiet an der Wolga verlassen mussten.
Weitere Religionen
In Armenien sind Sekten sehr aktiv. Zu den bedeutendsten religiösen Minderheiten gehören die Zeugen Jehovas. Die meisten Kurden Armeniens sind Jesiden, Anhänger einer monotheistischen Religion, die Elemente der Naturanbetung beinhaltet.
Projektförderung durch Renovabis
Der Schwerpunkt der Förderung von Renovabis liegt auf Projekten der Armenisch-Katholischen Kirche in folgenden Bereichen:
- Aufbau kirchlicher und pastoraler Strukturen
- Unterstützung kirchlicher Bildungsarbeit
- Förderung von Jugendsozialprojekten
- Förderung von zivilgesellschaftlichen Strukturen
Hintergrundartikel
Armenien in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Die Kaukasusregion war Thema von Ausgabe 4/2003 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird.
Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes.
Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.
Zudem können Sie diese Artikel im Volltext lesen:
- Gemma Pörzgen (2021): Ein Wasserprojekt weckt neue Hoffnung in Armenien: Ein Gespräch mit Georg Ehrler
- Silvia Stöber (2021): Umwelt- und Klimaschutz im Südkaukasus – Kampf gegen Großprojekte als Heimatschutz
- Sopio Koiava und Jana Windwehr (2020): Wirksamer Friedensgarant oder passiver Beobachter? Die OSZE in der Region Südkaukasus
- Harutyun Grigoryan (2018): Möglichkeiten und Hindernisse von Versöhnung am Beispiel Berg-Karabach
- Inga Gevorkyan (2017): Ararat – Der verlassene Vaterberg am Rande Europas
- Inga Gevorkyan (2016): Aus Armenien nach Russland
- Thomas Bremer (2009): Die östlichen Kirchen - ein Überblick