Basisinfo
- Offizieller NameRepublik Litauen (Litauisch: Lietuvos Respublika)
- Fläche/Einwohner65.300 km²
2.628.186 (2024) - HauptstadtVilnius - 541.000 Einwohner (2023)
- Volksgruppen84,6% Litauer; 6,5% Polen; 5% Russen; 1% Belarussen; 2,9% sonstige (2021)
- SprachenLitauisch (Amtssprache), Russisch, Polnisch
- Religionen74,2% römisch-katholisch; 3,7% russisch-orthodox; 0,6% altgläubig; 0,6% evangelisch-lutherisch; 6,1% nicht-gläubig (2021)
Religion und Kirche
Litauen ist das einzige mehrheitlich katholische Land der ehemaligen Sowjetunion. Etwa drei Viertel der Bevölkerung bekennt sich zum katholischen Glauben. In der Sowjetzeit konnte die Kirche im Untergrund überdauern. Eine vertiefte und systematische Glaubensunterweisung war aber über Generationen nicht möglich. Deshalb fehlen vielen praktizierenden Christen bis heute selbst Grundkenntnisse über den Glauben. Dies bedeutet besondere Herausforderungen für die (Neu-)Evangelisierung und Katechese. Dennoch zeichnet sich die Kirche in Litauen durch eine große Vielfalt an religiösen Gemeinschaften, Laiengruppen und sozialen Initiativen aus.
Die römisch-katholische Kirche gliedert sich in zwei Kirchenprovinzen. Zur Erzdiözese Vilnius gehören die Diözesen Kaišiadorys und Panevėžys. Der Erzdiözese Kaunas sind die Diözesen Telšiai, Vilkaviškis mit dem Bischofssitz in Marijampolė sowie die 1997 gegründete Diözese Šiauliai angegliedert. Die Priesterausbildung an den drei Seminaren in Kaunas, Vilnius und Telšiai wurde zusammengefasst. Eine Theologische Fakultät gibt es an der Universität in Kaunas, Vilnius bietet „Religious studies“ an.
Die orthodoxe Diözese Vilnius mit ihren 43 Gemeinden gehört zur Russischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat). Zur evangelisch-lutherischen Kirche, die von Bischof Mindaugas Sabutis geleitet wird, gehören etwa 20.000 Gläubige in 56 Gemeinden.
Projektförderung durch Renovabis
Renovabis fördert in Litauen Investitionen in die Arbeit mit Menschen, wie beispielsweise Familienzentren, kirchliche Schulen, Jugendarbeit, Laienstrukturen, Erwachsenenbildung sowie die Ausbildung von ständigen Diakonen. Als Grundlage für diese Arbeit werden noch gelegentlich Zuschüsse zur Errichtung oder Instandhaltung der notwendigen Infrastruktur gewährt, z.B. für Exerzitienhäuser. Dies gilt vor allem für den ländlichen Raum, der die Suffraganbistümer prägt. Der Schwerpunkt verlagert sich aber zunehmend auf den Aufbau und die Weiterentwicklung inhaltlicher Programme. Projektträger sind Diözesen oder Ordensgemeinschaften. Im sozialen Bereich fördert Renovabis beispielsweise Projekte im Bereich der Suchthilfe oder Projekte, die Schwangeren, Müttern und Familien in Krisensituationen helfen.
Hintergrundartikel
Litauen in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Die baltischen Staaten waren ebenso Thema von Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird. Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes, Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.
Zudem können Sie diese Artikel im Volltext lesen:
- Kai-Olaf Lang (2020): Baltikum: Drei Staaten im Schatten des östlichen Nachbarn
- Michael North (2019): Schauplatz nordeuropäischer Geschichte: Die Ostsee
- Markus Nowak (2017): Vom Kirchenkampf zur Kommerzialisierung: Der Berg der Kreuze als litauischer Wallfahrts- und Widerstandsort
- Markus Nowak (2013): Identität auf dem Parkett – Basketball als Nationalsport in Litauen