Basisinfo
- Offizieller NameRepublik Lettland (Lettisch: Latvijas Republika)
- Fläche/Einwohner64.589 km²
1.801.246 (2024) - HauptstadtRiga - 621.000 Einwohner (2023)
- Volksgruppen62,7% Letten; 24,5% Russen; 3,1% Belarussen; 2,2% Ukrainer; 2% Polen; 1,1% Litauer; 4,4% sonstige (2021)
- SprachenLettisch (Amtssprache), Russisch
- Religionen36,2% lutherisch, 19,5% römisch-katholisch, 19,1% orthodox; 1,6% andere Christen, 0,1% sonstige (2017)
Religion und Kirche
Die wichtigsten Glaubensgemeinschaften in Lettland sind die evangelisch-lutherische Kirche Lettlands, die katholische Kirche und die russisch-orthodoxe Kirche. In Lettland gibt es auch eine jüdische Synagogengemeinschaft.
Protestantismus und Orthodoxie
Seit der Reformation im 16. Jahrhundert dominiert die evangelisch-lutherische Kirche, die im evangelischen Kontext als sehr konservativ gilt. Die deutsche evangelisch-lutherische Kirche ist mit fünf Gemeinden vertreten. Außerdem gibt es den Baptistenbund, die evangelisch-methodistische Kirche und eine kleine Gemeinschaft von Adventisten.
Etwa 380.000 bis 400.000 der russischsprachigen Bevölkerung gehören der Russischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) an. In Lettland gibt es daneben ca. 70 altorthodoxe (altgläubige) Gemeinden.
Das ökumenische Klima in Lettland ist sehr freundlich bzw. gilt sogar als beispielhaft, da sich die Vertreter sowohl der katholische wie auch der protestantischen und die orthodoxen Kirche aufgrund ihrer weltanschaulich ähnlichen Ansichten sehr gut verstehen.
Römisch-katholische Kirche
Insgesamt gibt es 269 Pfarreien, in denen die Katholiken von ca. 150 Priestern betreut werden. Zur Kirchenprovinz Riga gehören die drei Suffraganbistümer Liepaja, Jelgava und Rezekne-Aglona. In der Diözese Liepaja, die den Südwesten Lettlands umfasst, machen die Katholiken eine Minderheit von nur 10% aus. Auf dem Gebiet der Erzdiözese Riga sind 18% katholisch, im Süden des Landes (Diözese Jelgava) 24,4%. Nur in der Region Lettgallen im Osten des Landes sind die Katholiken wirklich tief verwurzelt. Die Regionalsprache Lettgallisch ist eng mit der Kirche verbunden. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist dort katholisch.
Russisch-orthodoxe Kirche
Die Erzeparchie Riga und Lettland besteht aus den Bischöflichen Vikariaten Daugavpils und Jelgava.
Projektförderung
In den Anfangsjahren hat Renovabis in Lettland viel Aufbauhilfe geleistet, um die katholischen Strukturen wiederherzustellen. Pastorale Bauprojekte, insbesondere Kirchbauten, werden inzwischen nur noch in Ausnahmefällen gefördert. In Lettland gibt es relativ wenige Orden, die aber oft für Innovation in der Pastoral stehen und darin unterstützt werden. In den letzten Jahren engagieren sich zunehmend Laien in sozialen oder sozial-pastoralen Bereichen wie Suchthilfe und Familienförderung. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, da die Kirche in Lettland klerikal geprägt ist. Mit den Sozialprojekten reicht die Kirche in die Gesellschaft hinein. Nach einer Starthilfe sind die Chancen auf staatliche Unterstützung gut. Im Bildungsbereich gibt es in Lettland drei katholische Schulen und eine theologische Hochschule. Auch hier geht es nach Starthilfen zum Aufbau der Infrastruktur nun vermehrt um die inhaltliche Weiterentwicklung wie zum Beispiel um die Schärfung des katholischen Profils der Schulen.
Hintergrundartikel
Lettland in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
Diese Artikel können Sie im Volltext lesen:
- Kai-Olaf Lang (2020): Baltikum: Drei Staaten im Schatten des östlichen Nachbarn
- Michael North (2019): Schauplatz nordeuropäischer Geschichte: Die Ostsee
- Hannah Rita Laue (2014): Aus dem Glauben Hoffnung vermitteln. Gefängnisarbeit in Riga
- Magdalene Huelmann (2013): Riga als multikulturelle Großstadt am Beispiel der Lyrik von Aleksandrs Čaks
- Edgars Cakuls (2009): Lettgallen – der unbekannte Südosten Lettlands
Die baltischen Staaten waren Thema von Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP), die vierteljährlich von Renovabis und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben wird. Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes, Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.