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Ungarn

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Luftbild des Donauknies
Das Donauknie von oben: Gut 30 Kilometer nördlich von Budapest bahnt sich die Donau hier ihren Weg in einem beinahe rechtwinkligen Knick durch das Visegráder Gebirge.
Quelle: Julian Nyča, CC BY-SA 3.0
Die Kettenbrücke über die Donau in Budapest
Die Kettenbrücke ist die älteste und bekannteste der neun Straßenbrücken über die Donau in Budapest.
Quelle: Photovision, CC BY-SA 2.0 de
Das Széchenyi-Heilbad in Budapest
Das Széchenyi-Bad ist eines der berühmten Heilbäder in Ungarns Hauptstadt. Manche Besucher spielen hier stundenlang - im Wasser stehend - Schach.
Quelle: me, CC BY 3.0

Religion und Kirche

Der Heilige Stephan, der erste König Ungarns, ist Nationalheiliger des Landes. Als Fürst und ab dem Jahre 1000 als König setzte er sich für die Christianisierung Ungarns ein.

Römisch-katholische Kirche

Die römisch-katholische Kirche in Ungarn gliedert sich in 12 (Erz-)Bistümer, die in vier Kirchenprovinzen zusammengefasst sind:

  • Erzbistum Eger mit den Suffraganbistümern Debrecen-Nyíregyháza und Vác
  • Erzbistum Esztergom-Budapest mit den Suffraganbistümern Győr und Székesfehérvár
  • Erzbistum Kalocsa-Kecskemét mit den Suffraganbistümern Pécs und Szeged-Csanád
  • Erzbistum Veszprém mit den Suffraganbistümern Kaposvár und Szombathely

Dazu kommen als immediate Jurisdiktionsbereiche das Militärordinariat mit Sitz in Budapest sowie die Territorialabtei Pannonhalma.

Griechisch-katholische Kirche

Im März 2015 wurde die Ungarische Griechisch-Katholische Kirche, zu der 330.000 Gläubige gehören, als Metropolitankirche sui iuris in den Rang einer eigenständigen Teilkirche erhoben. Hajdúdorog wurde zur Erzeparchie ernannt, Miskolc wurde vom Exarchat zur Eparchie erhoben und Nyíregyháza als weitere eigenständige Eparchie gegründet. Die Eparchie Nyíregyháza entstand dabei durch Gebietsabtrennung von Hajdudorog. Als Ort für den Sitz des Metropoliten wurde Debrecen bestimmt.
Die drei griechisch-katholischen Bischöfe gehören der gemeinsamen Katholischen Bischofskonferenz (Magyar Katolikus Püspöki Konferencia (MKPK)) an.

Reformierte Kirche („Calvinisten“)

Die Reformierte Kirche ist mit 1.15 Millionen Gläubigen (Befragung 2011) die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Ungarn. Sie ist besonders in Ost- und Nordostungarn verankert.

Lutheraner

Mit 180.000 Mitgliedern ihrer Kirchengemeinden (2017) stellen die Lutheraner die drittgrößte Glaubensgemeinschaft dar.

Orthodoxe Christen

Die rund 14.000 orthodoxen Gläubigen leben verstreut im ganzen Land und gehören je nach Herkunft v.a. zur serbischen, griechischen oder russischen Orthodoxie.

Judentum

Die etwa 70.000-80.000 Juden des Landes leben vorwiegend in den großen Städten, v.a. Budapest.

Muslime

Der Islam stellt mit rund 3.000 Mitgliedern in Ungarn nur eine sehr kleine Gemeinschaft dar.

Zwei Jungen beim Klettern an einer Wand
Gerade die Kinder in den Roma-Siedlungen in Ungarn brauchen Unterstützung und Hilfe.
Quelle: Achim Pohl
Zwei Frauen auf der Straße
Barbara Csapó, die Koordinatorin der „Schule der Möglichkeiten" (links), mit einer Ex-Schülerin. Die Schule hilft Erwachsenen dabei, ihren Schulabschluss nachzuholen.
Quelle: Achim Pohl
Ein ungarisches Zeugnis
Der Lohn der Mühen: ein gutes Zeugnis!
Quelle: Achim Pohl

Projektförderung

Ein wichtiger Förderschwerpunkt von Renovabis in Ungarn war stets der Bereich Bildung: So wurden in den 90er Jahren katholische Schulen und Hochschulen, sowie Priesterseminare und kirchliche Bildungshäuser im Aufbau unterstützt. Als sich die finanzielle Situation der Kirche in Ungarn dann allmählich verbesserte, verlagerte sich der Schwerpunkt vom Infrastrukturaufbau hin zu Projekten zugunsten der qualitativen Verbesserung im katholischen Bildungswesen, z.B. durch Lehrerfortbildungen, sowie der Inklusion benachteiligter Schülerinnen und Schüler.
Weil die soziale Ungleichheit in Ungarn zwischen verschiedenen Landesteilen, zwischen städtischen und ländlich geprägten Regionen, aber auch verstärkt durch immer noch verbreitete Diskriminierung aufgrund ethnischer Zuschreibungen (Stichwort: Roma), immer noch extrem groß ist, sind auch Projekte im Bereich der nonformalen Bildung, die durch außerschulische, individuelle Förderung und sozialpädagogische Maßnahmen zur Stärkung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen versuchen, ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern, nach wie vor ein wichtiger Förderbereich von Renovabis. Neben Einzelprojekten wird hier auch die Kooperation der Partner im sogenannten „Kirchlich-Sozialpädagogischen Netzwerk“ in Ungarn unterstützt.
Regelmäßige Aktivitäten im Bereich der Pastoral finanzieren die Diözesen in Ungarn heute aus eigenen Mitteln. Je nach Kontext werden besonders innovative Projekte aber noch gefördert, gerade wenn es um den Aufbau neuer Strukturen bzw. Anschubfinanzierungen geht.
Auch Projekte zur Stärkung der Rolle und Beteiligung von Laien in der Kirche sowie die Zusammenarbeit der Ordensgemeinschaften in Ungarn werden besonders unterstützt.

Hintergrundartikel

Ungarn in der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven

Diese Artikel können Sie im Volltext lesen:

Ungarn war Thema von Ausgabe 2/2007 der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP). Inhalt, Beschreibung und alle Beiträge des Heftes. Bestellung des Heftes per E-Mail an owep@renovabis.de bzw. unter +49/(0)8161/5309-71.

Ansprechpartner

  • Referent: Johannes Nüßer, Kontakt
  • Sachbearbeitung: Enikö Bozola, Kontakt
Inhalt erstellt: 03.08.2016, zuletzt geändert: 03.12.2024

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