Ukrainehilfe – schnell und direkt

Cover und Abbildung einer Innenseite des Magazins „Seventeen Goals“ (Sonderbeilage von Projekt 17 in Kooperation mit dem Zeitverlag)

Seit der Gründung von Renovabis 1993 ist ein engmaschiges Netz an Verbindungen mit unterschiedlichen Projektpartnerinnen und -partnern in der ganzen Ukraine entstanden. Diese Kontakte helfen nun, die Menschen in Not zu unterstützen.

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Aktiv für die Ukraine

Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine fördert Renovabis Hilfsmaßnahmen für die Menschen im Land und auf der Flucht. Dabei kommen Renovabis die vertrauensvollen Kontakte zu seinen Projektpartnerinnen und -partnern vor Ort zugute. Besonders wichtig für die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist das katholische Sheptytsky-Spital in Lviv (Lemberg), das von Renovabis gefördert wird. Lviv gilt als zentrale Anlaufstelle für Binnenvertriebene in der Westukraine.

In unserem Jahresbericht erfahren Sie mehr über die Arbeit von Renovabis und die Verwendung unserer Mittel.

Luftalarm in Ivano-Frankivsk: Menschen suchen Schutz im Untergeschoss einer Schule.
Luftalarm in Ivano-Frankivsk: Menschen suchen Schutz im Untergeschoss einer Schule.
Quelle: Erzeparchie Ivano-Frankivsk
Gesprächssituation in einem Krankenhaus.
Das Sheptytsky-Spital verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der medizinische und soziale Begleitung der Patientinnen und Patienten verbindet.

Aktuelle Situation

Seit der russischen Invasion am 24. Februar sind laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) in der Ukraine mehr als 14 Millionen Menschen vertrieben worden. Ein Großteil der Menschen, die aus den umkämpften Gebieten in der Ost- und Südukraine geflohen sind, hat sich bis auf weiteres in den vergleichsweise sicheren westukrainischen Gebieten niedergelassen (über sechs Millionen Menschen). Da die besten Chancen auf Wohnraum und Einkommen in den größeren Städten bestehen, haben die Ballungsräume im Westen nun mit dem enormen Andrang der binnenvertriebenen Bevölkerung zu kämpfen. Die Preise für Wohnungsmieten steigen, was in Kombination mit den sonstigen erhöhten Lebenshaltungskosten wegen Unterbrechung der Produktionsketten und Treibstoffknappheit viele Menschen in existenzielle Nöte treibt. Gerade Binnenvertriebene, die im Osten und Süden der Ukraine alles zurücklassen mussten, doch auch die vulnerable ortsansässige Bevölkerung sind zunehmend längerfristig auf Direkthilfen angewiesen. Eine weitere Verarmung der Bevölkerung bahnt sich an.

Medizinische Versorgung

Eine besonders kritische Rolle spielt in dieser Notlage die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Quantität und Qualität der medizinischen Versorgung waren in der Westukraine bereits vor dem russischen Überfall nicht ausreichend. Nun hat sich die Lage noch einmal deutlich verschlechtert: In der Ost- und Südukraine sind zahlreiche medizinische Einrichtungen zerstört worden. Medizinisches Personal ist ins Ausland abgewandert oder wurde für den Dienst an der Front eingezogen. Da die verarmte Bevölkerung weniger Geld zur Verfügung hat, um privat für medizinische Leistungen zu zahlen, wurden viele medizinische Einrichtungen geschlossen.
So sind die noch bestehenden Einrichtungen in der Westukraine völlig überlaufen, da sowohl die binnenvertriebene als auch die ortsansässige Bevölkerung dort Hilfe sucht. Zudem sollen an der Front verwundete Soldatinnen und Soldaten aus den Kriegsgebieten in der Westukraine versorgt werden. Die Aufrechterhaltung der noch bestehenden medizinischen Einrichtungen ist daher zentral, um die medizinische Versorgung der vom Krieg betroffenen Bevölkerung zu sichern.

Zur Geschichte des Sheptytsky-Spitals

Das Sheptytsky-Spital in Lviv wurde 1903 durch Metropolit (Oberbischof) Andrij Sheptytsky zur medizinischen Versorgung von bedürftigen Gruppen gegründet und ist seither in Trägerschaft der griechisch-katholischen Erzdiözese Lviv. Die Einrichtung verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der medizinische und soziale Begleitung der Patient(inn)en verbindet. Das Krankenhaus bietet Diagnose, Therapie, Rehabilitation und auch Palliativpflege an, ambulant, stationär und teils mobil am Wohnort. Vor dem Krieg wurden dort jährlich etwa 30.000 Menschen behandelt. Seit Beginn des Krieges engagiert sich das Sheptytsky Spital neben der medizinischen Versorgung von Menschen in der Stadt Lviv auch in der Direkthilfe für die vom Krieg betroffenen Gebiete von Kyiv und Zhytomyr sowie im Osten der Ukraine (Kharkiv, Zaporizhzhia). Dabei versorgt das Sheptytsky Spital verschiedene Kliniken in der Zentral- und Ostukraine mit dringend benötigten medizinischen Hilfsgütern (medizinische Geräte und Medikamente) und organisiert darüber hinaus für besonders verletzliche Gruppen wie etwa krebskranke oder schwerstbehinderte Kinder Evakuierungen aus den vom Krieg besonders betroffenen Gebieten der Zentral- und Ostukraine in die bislang sicheren Gebiete in der Westukraine oder ins westliche Ausland. Dafür wurden mobile Teams eingerichtet, um Binnenvertriebene in ihren Unterkünften aufsuchen und versorgen zu können. Während die Aufgaben massiv gewachsen sind, sind jedoch die Einkommensmöglichkeiten des Spitals weggebrochen. Bisher konnte die Klinik ihre laufenden Betriebskosten zu 40 Prozent aus Sozialprojekten und zu 60 Prozent über kostenpflichtige medizinische Dienstleistungen decken. Dies ist aktuell nicht möglich. Um das medizinische Personal nicht zu verlieren und in dieser schwierigen Notlage weiterhin für die Menschen da zu sein, unterstützt Renovabis das Sheptytsky-Spital und beteiligt sich finanziell an den Gehältern des medizinischen Personals und an den laufenden Kosten des Krankenhauses.

„Menschlichkeit und Zusammenhalt"

Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz rechnet mit einer steigenden Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine.
„Wenn es in der kommenden Winterzeit in weiten Teilen der Ukraine keine zuverlässige Versorgung mit Strom und Wärme gibt, werden auch die Flüchtlingszahlen wieder deutlich steigen“, ist er sich sicher. Dies gehöre zur perfiden Strategie des russischen Militärs. Pfarrer Schwartz:

„Europa muss diesem zynischen Kalkül mit Menschlichkeit und Zusammenhalt begegnen.“

Diese Bewährungsprobe für unseren Kontinent gelte es zu bestehen, mahnt der Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis.