Ukraine: Kriegskinder brauchen Ihre Hilfe
Die Kinder in der Ukraine können dem Krieg nicht entkommen, der seit mehr als 1000 Tagen tobt. Helfen Sie uns, ihnen in sicheren Schutzräumen und Erholungs-Camps eine dringend benötigte Auszeit zu ermöglichen. Jede Spende zählt, um ihren Alltag ein Stück leichter zu machen.
Ein Leben im Krieg: Kinder erzählen
Kinder aus der Ukraine berichten, wie der Krieg ihr Leben verändert hat, was sie belastet und wie sie in den von Renovabis geförderten Schutz- und Betreuungszentren der Caritas-Spes neue Hoffnung finden.
(Zum Schutz der Privatsphäre wurden die Namen der Kinder geändert.)
Olena (8): „Ich möchte keine Angst mehr haben.“
Mein Name ist Olena, ich bin 8 Jahre alt und komme aus der Region Luhansk. Jetzt leben wir in Chmelnyzkyj in der Westukraine.
Als der Krieg begann, war ich zu Hause. Wir saßen im Keller, und draußen fuhren Panzer vorbei und schossen. In dieser Zeit hat meine Mutter mir ein Buch vorgelesen, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es war so furchtbar, dass ich mich manchmal nicht traue, daran zu denken. Als wir von zuhause flohen, musste alles sehr schnell gehen. Wir nahmen ein Taxi zum Bahnhof, fuhren nach Kramatorsk und dann die ganze Nacht mit dem Zug nach Chmelnyzkyj. Es regnete, und ich konnte nicht schlafen. Es war ein Albtraum.
Jetzt bin ich hier mit meiner Mutter, meinen Großeltern und meinem Onkel. Obwohl es auch in Chmelnyzkyj Luftalarme gibt, habe ich weniger Angst. Wenn die Sirenen heulen, schaue ich Videos auf meinem Handy, um mich abzulenken. Im Tageszentrum der Caritas-Spes Chmelnyzkyj besuche ich Tanz- und Englischunterricht. Mir macht es Spaß, Englischwörter zu lernen.
In meinem neuen Zuhause übe ich manchmal Ballett für mich allein. Es gibt zwar nicht viel Platz in unserer kleinen Wohnung, aber das stört mich nicht so sehr. Wichtig ist, dass ich jetzt besser schlafen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich schnell erwachsen werden musste. Aber ich habe auch gelernt, die schönen Momente zu schätzen. Und wenn ich hier im Zentrum bin, lache ich viel – das tut so gut.
Ich möchte keine Angst mehr haben. Ich möchte einfach leben, Ballett tanzen und mit meinen Freunden spielen.
Valentyn (13): „Ich möchte wieder normal zur Schule gehen."
Mein Name ist Valentyn, ich bin 13 Jahre alt, und meine kleine Schwester Viktoriya ist neun. Wir kommen aus Cherson, aber seit einigen Monaten leben wir in Odesa. Wir sind Binnenvertriebene. Unser Zuhause mussten wir zurücklassen, und in Odesa ist vieles anders. In Cherson konnten wir vor dem Krieg normal zur Schule gehen, hatten Freunde. Hier in Odesa nehmen wir nur am Online-Unterricht teil. Anfangs war es besonders schwierig. Wir haben viel Zeit in der Wohnung verbracht und kannten niemanden.
Doch eines Tages sah unsere Mutter auf einem Forum für Vertriebene die Anzeige der Caritas-Spes Odesa und meldete uns im Kinderzentrum "Haus der Hoffnung" an. Das hat alles verändert. Jetzt gehen meine Schwester und ich zweimal pro Woche dorthin, und wir freuen uns jedes Mal darauf. Wir haben neue Freunde gefunden, mit denen wir lernen, spazieren gehen und reden können. Auch die Lehrer im Zentrum sind unglaublich nett.
Für mich sind Dienstag und Donnerstag die besten Tage der Woche. Ich kann es kaum erwarten, wieder ins "Haus der Hoffnung" zu gehen, wo wir ein Stück Normalität gefunden haben. Doch tief in mir wünsche ich mir, dass eines Tages wieder alles so wird wie früher – dass wir nach Cherson zurückkehren und ich wieder normal in meine alte Schule gehen kann.
Dariya (7): „Ich wünsche mir, dass der Krieg endet.“
Mein Name ist Dariya, ich bin 7 Jahre alt und komme aus Charkiw.
Als der Krieg begann, war ich zu Hause. Ich wachte morgens auf und dachte, ich müsste in den Kindergarten gehen, weil es ein Wochentag war. Doch meine Mama sagte, dass wir nirgendwo hingehen würden, weil der Krieg begonnen hat. Ich habe gar nichts verstanden, aber ich hatte keine Angst, denn Mama und Papa waren bei mir. Meine Eltern beschlossen gemeinsam, dass wir an einen sicheren Ort gehen sollten. Zuerst fuhren wir zu den Verwandten in der Region Charkiw, dann kamen wir nach Chmelnyzkyj. Hier ist es ruhiger, und ich mag es.
Seit einigen Monaten besuche ich das Betreuungszentrum der Caritas-Spes. Die Kurse machen mir großen Spaß. Am liebsten springe ich auf dem Trampolin, bastle und male. Ich habe viele neue Freunde gefunden, mit denen ich lache und spazieren gehe. Wir wohnen außerhalb der Stadt, und die Luftalarme hört man hier kaum. Deshalb habe ich weniger Angst.
Aber in meinem Herzen wünsche ich mir nur eines: dass der Krieg endet und ich zurück nach Charkiw gehen kann. Bis dahin bin ich froh, dass ich hier weiter lachen, spielen und schöne Momente erleben kann.
Machen Sie es den Kriegskindern in der Ukraine ein wenig leichter!
Der Krieg in der Ukraine hinterlässt tiefe Spuren, besonders bei Kindern. Sie brauchen dringend eine Auszeit vom Krieg, um sich zu erholen, auf andere Gedanken zu kommen und wieder Hoffnung zu schöpfen.
In den Schutz- und Betreuungszentren unserer Partnerorganisation Caritas-Spes Ukraine erhalten geflüchtete Kinder und ihre Familien Unterstützung im Alltag. Das ist für Kriegsvertriebene besonders wichtig, weil sie hier nicht nur konkrete Hilfe, sondern Freunde und Gehör für ihre Sorgen und Nöte finden. Außerdem fördert Renovabis betreute Erholungs-Camps für traumatisierte Kinder im Westen der Ukraine. Dort können sie für eine Weile ganz Kind sein: spielen, herumtollen, singen, tanzen, wandern und mit anderen ihre Erfahrungen teilen.
Um den Alltag von so vielen Kindern wie möglich zu erleichtern, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Es fehlen mindestens 10 Schutz- und Betreuungszentren. Außerdem möchten wir 600 Kindern Erholungswochen als Auszeit vom Krieg ermöglichen. Die Mittel hierfür sind noch nicht vollständig gesichert. Bitte helfen Sie mit!
- Pro Kind und Woche sind z.B. 43 Euro notwendig.
- Mit 430 Euro schenken Sie zehn Kindern eine Woche Auszeit vom Krieg.
- Die Grundausstattung eines Schutzzentrums kostet im Schnitt 14.500 Euro.
Jede Spende zählt und wird dringend gebraucht.