Die Ukraine-Diplomatie des Vatikans ist umstritten. Zwar verurteilt der Papst immer wieder den Angriffskrieg - allerdings ohne Russland und Putin als Aggressoren beim Namen zu nennen. Auch seine Kritik am Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche ist eher zurückhaltend. Wie ist dieses Vorgehen zu bewerten? Lässt sich der Papst vereinnahmen - oder hält er Gesprächskanäle und Vermittlungsmöglichkeiten offen? Ist sein Handeln "naiv und utopisch", wie es der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz beklagt - oder trägt es dazu bei, Wege zum Frieden zu finden und das Blutvergießen zu beenden?
Dr. Regina Elsner, Theologin und Orthodoxie-Expertin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien in Berlin, kritisiert die Zurückhaltung des Papstes, die im Effekt den Aggressor stärke. Annette Schavan, frühere deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, sieht dagegen den Papst in einer guten Tradition vatikanischer Friedensdiplomatie. Beide werden ihre Einschätzungen erläutern und darüber ins Gespräch kommen.
- Eine Veranstaltung der Domberg-Akademie in Kooperation mit Renovabis und dem Fachbereich Ökumene des Erzbischöflichen Ordinariats München.